Palma De Mallorca - Prügeleien zwischen Touristen, ein Hammer-Angriff, ein ins Koma geschlagener Deutscher – seit Wochen gibt es am Ballermann auf Mallorca immer wieder Krawall. Auslöser ist meist Alkohol, denn auch im Sommer 2017 boomt der Sauftourismus an der Playa de Palma.

Dass viele ausschließlich auf die Baleareninsel reisen, um sich hemmungslos zu betrinken und zu feiern, ist auch an Souvenirständen zu sehen: T-Shirts mit Aufschriften wie „Ich bin nur zum Saufen hier“ gelten als Kassenschlager. Dem Image Mallorcas ist all dies wenig zuträglich, das weiß auch der neue Bürgermeister von Palma, Antoni Noguera. Er hat die negativen Schlagzeilen gründlich satt und lud deshalb die deutsche Konsulin Sabine Lammers zu einer Lagebesprechung ins Rathaus.

Bereits seit Wochen redet Noguera Klartext, nannte die sturzbetrunkenen Krawallmacher, ebenso wie die Neonazis, die sich bei Schlagerkonzerten Gehör verschaffen wollten, schlichtweg „Abschaum“, und betonte: „Diese Art von Urlauber ist hier nicht willkommen.“ Er hat bereits deutlich gemacht, dass er das Image Palmas nicht länger beschmutzen lassen will.

„Ich glaube, wir sind uns alle einig, dass Orte wie die Schinkenstraße und ihre Umgebung keine positiven Auswirkungen weder für die Stadt noch für den Tourismus haben“, betonte er nach dem Treffen mit der Konsulin. In der Straße, in der auch das berühmte Lokal „Bierkönig“ liegt, war Ende Juni eine Massenschlägerei unter Deutschen entbrannt, ein Großaufgebot der Polizei musste anrücken. Nur wenige Tage zuvor hatten Neonazis im „Bierkönig“ während eines Auftritts der Sängerin Mia Julia eine Reichkriegsflagge gehisst. Auch im Juli kam es zu zwei gewalttätigen Zwischenfällen. In einem Fall wurde ein Deutscher ins Koma geprügelt, weil er versucht haben soll, einer Frau zu helfen. Sie war an einem Imbiss belästigt worden.