Wildeshausen - „Wie gehen wir eigentlich mit unseren Investoren um?“ Diese Frage richtete CDU-Ratsfrau Sonja Plate am Donnerstag an die Mitglieder des Wildeshauser Ausschusses für Stadtplanung, Bau und Umwelt. Hintergrund ist die in der vergangenen Woche aufgekommene Diskussion um den Neubau und die Erweiterung des Rewe-Markts am Huntetor. „Wir beschäftigen uns bereits seit 2015 mit dem Thema. Warum kommen also jetzt erst diese Änderungswünsche“, hatte zuvor bereits Ausschussvorsitzender Hartmut Frerichs (SPD) in die Runde gefragt.

Die Änderungswünsche, die in den vergangenen Tagen von Kreszentia Flauger (Linke), Karl Schulze Temming-Hanhoff (parteilos) und Jens-Peter Hennken (CDU) geäußert worden waren, zielen darauf, die Schaufensterlage am Huntetor nicht mit einem eingeschossigen „Standard-Supermarkt“ zu verschenken, sondern ein mehrgeschossiges Gebäude zu errichten, das über dem Supermarkt Platz für Wohnungen oder ein Hotel bietet (die NWZ berichtete).

„Wir kommen erst jetzt darauf, weil sich seit 2015 einige Rahmenbedingungen geändert haben“, konterte Flauger und verwies auf die Ergebnisse der Wohnraumanalyse sowie das städtebauliche Entwicklungskonzept „Wildeshausen 2030“. Dass „Wildeshausen 2030“ Begehrlichkeiten weckt, musste auch CDU-Vorsitzender Wolfgang Sasse konstatieren. Er gab aber zu bedenken, dass die Stadt nach wie vor keine verbindliche Gestaltungssatzung habe und der Zeitpunkt der Diskussion extrem unglücklich sei.

„Wenn Sie sich mit dem Investor nicht einig werden, könnte die Situation dort so bleiben, wie sie jetzt ist“, gab Thomas Aufleger vom Oldenburger Planungsbüro NWP zu bedenken. Die gewünschten Änderungen inklusive der nötigen Parkplätze seien ohnehin in dieser Form auf der Fläche nicht unterzubringen.

Mit seinem Vorschlag, die Entscheidung zu verschieben und noch einmal in Ruhe zu überdenken, konnte sich der Liberale Marko Bahr nicht durchsetzen. „Wir sollten das Planverfahren jetzt unbedingt erst mal auf den Weg bringen und dann nachverhandeln“, konterte Bürgermeister Jens Kuraschinski. Generell machten die Anregungen der Kritiker ja schon Sinn, speziell was die schmuck- und fensterlose Betonfassade direkt entlang der Straße betreffe.


Dem folgte der Ausschuss und empfahl abschließend, dass der Verwaltungsausschuss den Vorentwurf des vorhabenbezogenen Bebauungsplans annimmt und die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung sowie Unterrichtung der Behörden und sonstigen Träger öffentlicher Belange durchführt. Ergänzend dazu soll die Verwaltung mit dem Investor über eine ansehnlichere Front und eine mögliche Aufstockung sprechen.