Wilhelmshaven - Beinahe 30 Jahre freiwillige Arbeit kann Siegfried Werner inzwischen vorweisen. Der 75-jährige Wilhelmshavener, den alle nur „Siggi“ nennen, war bis Ende vergangenen Jahres Ortsbeauftragter beim Ortsverband Wilhelmshaven der Johanniter-Unfall-Hilfe.
Im Februar 1994 war Siegfried Werner in den Ortsverband Wilhelmshaven eingetreten. Damals waren seine Söhne Mitglieder in der Johanniter-Jugend. „Das klang alles sehr interessant, was sie erzählt haben“, erinnert er sich. „Da dachte ich mir, ich kann mir das ja mal anschauen.“
Gesagt, getan: Doch beim „mal anschauen“ blieb es nicht lange. Als nur zehn Monate später der ehrenamtliche Posten des Ortsbeauftragten überraschend frei wurde, fiel die Wahl schnell auf den engagierten Wilhelmshavener.
Vom Marinesoldatenzum Johanniter
Bevor „Siggi“ in den Ortsverband der Johanniter eintrat, war er 17 Jahre auf See unterwegs. Als Oberstabsbootsmann der Deutschen Bundesmarine war er an Bord des Zerstörers „Bayern“ kommandiert. Mit der dort erlangten Führungserfahrung war der Marinesoldat ideal geeignet für das Amt des Ortsbeauftragten. Dem Ehrenamt bei den Johannitern konnte Werner nur nachgehen, weil er ab dem Zeitpunkt seines Eintritts an Land stationiert war. Mit seiner Pensionierung im Jahr 2020 widmete er sich vollständig den Johannitern.
Morgens der Erste,abends der Letzte
Obwohl der 75-Jährige ehrenamtlich aktiv war, war er meist morgens der Erste und abends der Letzte in der Dienststelle. Mit ganzem Herzblut war er für den Ortsverband da und erreichte so einige große wegweisende Änderungen. Unter seiner Leitung zog der Ortsverband 1999 in das ehemalige Pfarrheim an der Bismarckstraße, das 2007 sogar gekauft wurde.
Zwei Jahre später wurde auf dem Grundstück des ehemaligen Pfarrheims die erste neu errichtete Tagespflege-Einrichtung der Johanniter gebaut. „Das war echte Pionierarbeit“, erzählt Siegfried Werner, denn die Tagespflege-Einrichtung war die erste der Johanniter bundesweit. Die Einrichtung konnte sich gut etablieren, so dass 2013 bereits die zweite Einrichtung in Fedderwardergroden folgte. Den Ruhestand, in den der Wilhelmshavener nach über 28 Jahren tritt, hat er sich redlich verdient. Die Entscheidung für seinen Rücktritt fiel, weil sich Werner aufgrund einer schweren Erkrankung nicht mehr wie gewohnt engagieren konnte. Nun hat er die Möglichkeit, sich auf seine Genesung zu konzentrieren und Zeit mit seiner Frau und seinen Kindern zu verbringen.