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Bundeswehr „Wir sind nicht marode und nicht lahm“

Wilhelmshaven - „Das Bild einer maroden Bundeswehr und einer lahmen Truppe wird den Menschen in der Bundeswehr nicht gerecht – egal, ob in Uniform oder in Zivil.“ Beim Neujahrsempfang im Gorch-Fock-Haus fand Brigadegeneral Klaus-Dieter Cohrs stellvertretend für alle Kommandeure und den Leitenden Direktor des Marinearsenals am größten Standort der Bundeswehr deutliche Worte.

Gerade in dieser herausfordernden Zeit sehe er deshalb die Unterstützung, Verbundenheit und Begleitung der Menschen in Stadt und Region als Zeichen der Anerkennung. „Wir erleben hier eine Wahrnehmung, die alles andere als selbstverständlich ist. Und glauben Sie mir: Das tut uns richtig gut.“

Soldaten sind auch für die deutschen Bürger da

Der Kommandeur verwies dann unter anderem auf die Leistungen der Streitkräfte mit weltweiten Einsätzen seit Anfang der 1990er Jahre, darunter der aktuell längste im Kosovo. Derzeit befinden sich insgesamt rund 3500 Soldatinnen und Soldaten in 13 Einsätzen auf drei Kontinenten.

„Außerdem können sich deutsche Staatsbürger darauf verlassen, dass sie im Ausland auch mit militärischen Mitteln aus bedrohlichen Situationen befreit werden“, so Cohrs weiter. Im Inland stand die Bundeswehr den Bürgerinnen und Bürgern bei zahlreichen Hilfseinsätzen zur Seite und hat damit einen unverzichtbaren Beitrag geleistet. „Ich erinnere an Fluteinsätze im Ahrtal, Unterstützung bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie und Seenotrettungen vor unseren Küsten.“

Nach der russischen Annexion der Krim 2014 sei allen bewusst gewesen, dass sich die Sicherheitslage in Europa grundlegend verändert hat. Die Nato reagierte unter anderem mit einem neuen Konzept, der Bund mit einer Anzahl von „Trendwenden“ zur Verbesserung der Einsatzfähigkeit. „Allerdings nahm die Betroffenheit auch schnell wider ab. Wir gewöhnten uns an die Warnungen der Staaten an der Nato-Ostflanke – und lebten rasch wieder unser normales Leben“, sagte der Kommandeur des Logistikzentrums.


Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine am 24. Februar 2022 saß der Schock tief. Die Folgen für die Menschen in Europa sind heute unmittelbar spürbar. „Und plötzlich sprechen auch Leute außerhalb der Fachkreise über die Verteidigungsfähigkeit und damit auch die Kriegsfähigkeit Deutschlands.“

Beim Blick auf die Lage der Bundeswehr dürfe man nicht vergessen, dass mit der „Friedensdividende“ seit Anfang der 90er Jahre diverse Reformen und Sparzwänge sowie der Fokus auf Auslandseinsätze den Kurs für die Streitkräfte vorgegeben haben. „Leider bestimmte nur allzu oft die Kassenlage über die Fähigkeiten der Bundeswehr.“

Logistisch bedeute das beispielsweise, dass Materiallager und Munitionsdepots geschlossen wurden. „Unsere noch vorhandenen Lager und Depots sind nicht leer. Aber wir benötigen dringend neue – und das am Besten in ,neuer Deutschlandgeschwindigkeit‘“. So lange werde das Logistikzentrum die Nutzung der Depots und Instandhaltungseinrichtungen durch interne Maßnahmen weiter optimieren müssen.

Am Standort ist man gemeinsam erfolgreich

Gerade am größten Standort der Bundeswehr werde jedoch immer wieder deutlich, wie viel trotz aller Hindernisse und Mängel möglich ist, wenn die Dienststellen vor Ort vertrauensvoll zusammenarbeiten und ein gemeinsames Ziel beharrlich verfolgen. „Deshalb ist mein Resümee für Ihre Bundeswehr in Wilhelmshaven: Wir sind nicht marode und nicht lahm, sondern erfüllen mit Zuversicht unseren Auftrag. Sie können sich auf uns verlassen!“

Michael Halama
Michael Halama Lokalredaktion, Wilhelmshavener Zeitung
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