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Böses Darknet? Wie die digitale Unterwelt funktioniert

Henning Karasch

Wilhelmshaven - Auf Einladung der Volkshochschule Wilhelmshaven in Kooperation mit der Wilhelmshavener Zeitung war Journalist Stefan Mey ins Hans Beutz Haus gekommen. Der 41-Jährige sprach über „Darknet – Waffen, Drogen, Whistleblower: Wie die digitale Unterwelt funktioniert“. So ist der Titel seines Buchs zum Thema. Der Referent „kann das Darknet leicht beschreiben, ohne Sie mit Fachbegriffen zuzuwerfen“, versprach Programmbereichsleiter Tim Tjettmers.

Deutsche Hackerhelfen beim Betrieb

„Im Internet werden alle getrackt, Daten werden gesammelt. Das Darknet stellt Anonymität her“, erklärte Stefan Mey. Das sei gut in Staaten, die eine „digitale Mauer“ um ihre Bevölkerung zögen. Allerdings würden auch Kriminelle im Darknet verkehren. Der Referent unterschied zwischen schlimmen pornografischen und gewaltverherrlichenden Inhalten und dem Marktplatz für Drogen. „Dort werden Kundenbewertungen abgegeben, wie überall im Internethandel. Wer seine Ware streckt, ist schnell erledigt. Für Konsumenten allemal besser, als hinterm Bahnhof zu kaufen. Der Versand im Maxibrief verhindert Nebenwirkungen der Illegalisierung“, meinte der Journalist.

Die technischen Voraussetzungen erklärte der Fachmann tatsächlich gut verständlich. Der Tor-Browser sei am meisten genutzt, wenn IP-Adressen von Adressat und Empfänger verschleiert werden sollen. Dann hole die Darknetadresse Daten über Verschleierungsstationen ab. Da diese sich häuten wie eine Zwiebel, werden die Knotenpunkte Onions genannt. „Neben Autos und Bratwurst sind Anonymität und Zensurumgehung deutsche Exportschlager“, zwinkerte Stefan Mey den Gästen zu. Denn ein Drittel der Verteilstationen des Darknetverkehrs würden von deutschen Hackern betrieben.

„Das Darknet ist wie das frühe Internet, klein und seltsam“, meinte der Referent. Die Bestellung von Waffen oder Auftragsmorden gegen Bitcoins sei jedoch Unfug. Versuche führten höchstens zu Schadsoftware. Im Darknet sitzen laut Referent Kommandozentralen des Bot-Netzes, das Cyberangriffe unternimmt. „Darauf hat das Darknet kein Monopol. Die meisten Angriffe geschehen durch Emails“, fuhr Stefan Mey fort. „Das Darknet ist kein rechtsdurchsetzungsfreier Raum. Die Polizei zeigt gern, dass sie Darknet kann“, wie Razzien bewiesen.

Weltweit gibt es nur75 000 Darknet-Nutzer

Das Darknet sei „die Geheimtür ins Internet“. Viele Medienanbieter hätten dort Briefkästen, „um Avantgarde zu sein“. „Das politische Darknet ist der spannendste und dunkelste Bereich“, fand Stefan Mey. Zugleich bedauerte er, dass sich dort kaum exklusive Inhalte fänden, es also ruhig mehr Whistleblower-Aktivität geben könne. Es gebe rund 75 000 Darknet-Nutzer weltweit, hierzulande etwa 8000 Nutzer. 700 000 „.onion-Adressen“ stünden 17 Millionen „.de-Adressen“ gegenüber. Und nur drei Prozent der Nutzer des Tor-Browsers gingen auch ins Darknet. „Autoritäre Staaten können schon die Nutzung dieser Tor-Browser bestrafen“, wies der Referent auf die Bedeutung eines zensurfreien Raumes im Darknet hin, wenngleich bei der Selbstregulierung einige „Hausaufgaben“ zu erledigen seien.

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