Ammerland - Bei der Unfallhäufigkeit gibt es zwischen den Kommunen im Ammerland erhebliche Unterschiede.
Wo kracht es oft?
Die meisten Unfälle musste die Polizei in der größten Gemeinde aufnehmen. Auf Bad Zwischenahn entfielen 26,4 Prozent. Rechnet man aber die Zahl der Unfälle auf 1000 Einwohner um, ergibt sich ein ganz anderes Bild. Hier liegt Westerstede mit weitem Abstand vorn – pro 1000 Einwohner sind hier 31 Unfälle passiert.
Das bedeutete allerdings nicht, dass die Westersteder schlechter fahren. Denn aus welchem Ort die Verursacher kommen, geht aus der Statistik nicht hervor.
Platz zwei bei der Unfallhäufigkeit geht nach Bad Zwischenahn (24,7 Unfälle pro 1000 Einwohner). Es folgen Apen (19), Wiefelstede (18,8) und Edewecht (18,1). In Rastede lag die Quote lediglich bei 16,4. Die Gefahr, Unfallopfer zu werden, ist somit fast halb so groß wie in Westerstede.
Unfallursachen
Nein, zu hohes Tempo liegt hier nicht vorn. Es sind Vorfahrtsverstöße. Fast jeder dritte Unfall (genau 29,4 Prozent) gehört zu diesem Bereich. Mitunter sind die Folgen hier auch dramatisch – wenn beispielsweise Radler oder Motorradfahrer übersehen werden. Das gilt auch für die Unfallursache Nummer zwei. Fehler beim Abbiegen machten 2017 insgesamt 19 Prozent aus. Auf 16,1 Prozent bringen es die „sonstigen Ursachen“. Dazu gehört auch das Spielen mit dem Handy. Hier gibt es aber eine hohe Dunkelziffer.
Einfahren in den fließenden Verkehr machte 12,6 Prozent aus. Erst danach folgt zu hohes Tempo mit genau zehn Prozent. Dahinter rangiert das Überholen (fünf Prozent) und Alkohol/Drogen (4,3 Prozent).
Alkohol
War Alkohol im Spiel, waren die Fahrer zumeist zwischen 25 und 44 Jahre alt (44 Prozent). Die Gruppe der 45 bis 65-Jährigen fährt offensichtlich deutlich weniger betrunken – nur 25 Prozent der Alkoholunfälle geht auf ihr Konto. Die Senioren (über 65) sind da am diszipliniertesten. Ihr Anteil lag gerade mal bei acht Prozent. Die jungen Fahrer (bis 24) machen hingegen 17 Prozent aus.
Fahrerflucht
Diese Unsitte macht der Polizei immer mehr zu schaffen. 2017 gab es 546 Fälle – ein neuer Rekord. Seit 2008 registrierten die Ermittler hier einen Anstieg von fast 50 Prozent. Bei fast jedem fünften Unfall macht sich der Verursacher mittlerweile aus dem Staub.
Wildunfälle
Ihre Zahl pendelt seit Jahren um die Marke von 500. 2017 waren es genau 501, fünf weniger als ein Jahr zuvor.
Radunfälle
225 Radler waren 2017 an Unfällen beteiligt – das liegt auf dem Niveau der beiden Vorjahre. Im Vergleich zu 2008 und 2009 liegt die Steigerung hingegen bei rund 30 Prozent. 16 Radler wurden im vergangenen Jahr schwer verletzt, einer starb. Wie selten oder häufig Radler die Hauptverursacher waren, sagt die Statistik aber nicht.