Wilhelmshaven - Für die Zweitliga-Handballer des Wilhelmshavener HV ist wieder Derbyzeit. An diesem Samstagabend wird die HSG Nordhorn/Lingen in der Wilhelmshavener Nordfrost-Arena vorstellig. Derbycharakter bekommt die Partie aber lediglich durch das weitläufige Teilnehmerfeld der 2. Bundesliga, denn beide Vereine trennen immer noch knapp 200 Kilometer.
Positive Entwicklung
Gegen den Tabellensiebten möchte die Mannschaft von Christian Köhrmann nach zuletzt zwei sieglosen Spielen wieder zwei Punkte einsacken. Auch wenn die Niederlage gegen Eisenach (24:25) und das Unentschieden in Aue (29:29) gerade wegen der Ausfälle für Köhrmann kein Rückschritt waren: „Insgesamt gesehen ist die Entwicklung sehr positiv. Gegen Aue mussten wir wichtige Spieler ersetzen und haben einen Punkt gewonnen“, zielt der 37-Jährige auf den späten Ausgleich durch Tobias Schwolow nur neun Sekunden vor Schluss ab.
Zu der sowieso schon angespannten Personallage flatterte nach dem Aue-Spiel direkt die nächste Hiobsbotschaft in die WHV-Geschäftsstelle. Daniel Andrejew zog sich im Erzgebirge einen Meniskuseinriss zu und wird am kommenden Montag bei einem Spezialisten in Kiel operiert. Sechs bis acht Wochen wird der Kreisläufer der Köhrmann-Sieben fehlen – bei der die Sieben derzeit wörtlich genommen werden muss. Denn viel mehr Spieler hat der WHV-Trainer nicht mehr zur Verfügung.
Köhrmann: „Spieler werden sich zerreißen“
Ein Sieg gegen Nordhorn könnte da ein mitunter schwieriges Unterfangen werden. Das ist schon anhand des Hinspiels absehbar. Mit 20:28 zeigte die HSG dem WHV die Grenzen auf. Köhrmann ist dennoch fest entschlossen: „Die personellen Voraussetzungen mal dahingestellt – wir wollen das Spiel gewinnen. Wir spielen bei uns zu Hause“, baut der WHV-Coach auf die Zuschauer: „Wenn die Halle hinter uns steht, wird es schwer uns zu schlagen. Selbst wenn wir nur mit sieben Spielern auflaufen. Wir wollen zeigen, dass, egal wie viele verletzt sind, wir immer noch Handball spielen können.“
Handball spielen können die Nordlichter tatsächlich und auch am Einsatz sollte es bei Köhrmann als Trainer gewiss nicht mangeln: „Es können sowieso nur sieben Spieler auf dem Platz stehen – und bei den sieben weiß ich, dass sie sich zerreißen werden.“