Darmstadt/Frankfurt - Bei Ausgrabungen in der Fossiliengrube Messel bei Darmstadt sind Forscher auf ein Vogelfossil gestoßen, in dem 48 Millionen altes Fett aus der Bürzeldrüse nachgewiesen werden konnte. „Das war etwas Neues und Unerwartetes“, sagte der Ornithologe Gerald Mayr vom Senckenberg Forschungszentrum für Naturkunde in Frankfurt/Main. In dem Fossil seien „Bruchstücke der ursprünglichen Fettbestandteile“ erhalten geblieben. Über diesen bislang ältesten Fund solcher Pflegeöle bei Vögeln berichten die Forscher im Fachmagazin „Proceedings B“ der britischen Royal Society.

Die Bürzeldrüse am unteren Ende des Vogelrückens produziert ein öliges Sekret, mit dem Vögel ihr Gefieder einfetten, um es geschmeidiger und wasserabweisend zu machen. Der Fund einer solchen Drüse samt Uralt-Pflegeöl ist überraschend, da bei Fossilien meist nur die Knochen von Wirbeltieren erhalten bleiben, wie die Forscher erklären. Das organische Material der Weichteile wird meist rasch zersetzt.