Pyeongchang - Die frühlingshaften Temperaturen machen den Sportlern bei den Paralympics in Pyeongchang zu schaffen. Um die Strecken zu schonen, wurden Trainingszeiten gecancelt, die Alpinen-Pisten bekamen am Donnerstag eine außerplanmäßige Rennpause. Nicht kalkulierbare Wetterauswirkungen oder ein absehbares Problem? Friedhelm Julius Beucher hat dazu eine klare Meinung: „Wir sind in einem Nicht-Wintersport-Land“, sagt der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes.

Bei ihrem Langlauf-Silber-Sprint habe das Thermometer am Schlitten 19 Grad angezeigt, sagte Fahnenträgerin Andrea Eskau (46). „Wenn es noch ein bisschen wärmer gewesen wäre, wäre es warmer Tee geworden.“ Teamkollegin Anja Wicker beschrieb die Bedingungen im Biathlonstadion so: „Ich habe regelrecht geduscht am Schießstand.“ Die sehbehinderte Bronze-Gewinnerin im Biathlon, Clara Klug, nahm es mit Humor: „Schwimmen ist nicht so meine Hauptdisziplin“, sagte sie.

Dennoch beschweren sich die deutschen Medaillen-Mädels nicht: Vierfach-Silbergewinnerin Andrea Rothfuss (28) spricht von „fairen Bedingungen“ und Doppel-Gold-Champion Anna Schaffelhuber (25) stellt fest: „Man muss es nehmen, wie es kommt.“

Immerhin soll es am Freitag noch einmal kühler werden, bevor die Temperaturen wieder anziehen. Klug (28) hat einen Plan B: „Schwimmflügel her und weiter geht’s!“