Oldenburg - Vier Spiele, vier Niederlagen: Der mickrige Rückrundenstart kann die Bundesliga-Handballerinnen des VfL Oldenburg nicht zufriedenstellen. Und so soll nun die sportliche Talfahrt an diesem Sonntag (16.30 Uhr, kleine EWE-Arena) gegen den Tabellenvorletzten HSG Bensheim unbedingt gestoppt werden. „Uns nerven die 0:8 Punkte auch. Wir haben uns selber schon gesagt, wir müssen jetzt eine Schippe drauflegen und ganz konzentriert arbeiten“, beschreibt Rechtsaußen Jennifer Winter die Stimmungslage beim aktuellen Tabellenzehnten.
Abstiegskampf ist praktisch entschieden
Ihr Trainer Niels Bötel wollte da bei der Spieltags-Pressekonferenz nicht widersprechen: „Wir wissen auch, dass die letzten Spiele nicht optimal gelaufen sind. Jetzt gilt es, im Training zu ackern und neues Selbstvertrauen zu sammeln.“ Befürchtungen, dem VfL-Team könnte im Niemandsland der Tabelle die erforderliche Spannung verloren gegangen sein, teilen Spielerin und Trainer nicht.
Der Abstiegskampf ist punktemäßig weit weg und praktisch entschieden. Es steigt womöglich nur ein Club ab, weil sich bislang erst ein Zweitligist (Union Halle) um eine Bundesliga-Lizenz beworben hat. Und nach oben sind die Möglichkeiten der VfL-Frauen ebenfalls begrenzt, weil die ersten vier oder fünf Plätze so gut wie unerreichbar sind.
Winter: „Bad Wildungen, Leverkusen, Dortmund sind nicht besser“
Winter, die im Sommer mit dann 30 Jahren ihre Karriere beenden will, sieht jedenfalls noch Potenzial bei den VfL-Frauen. „Wir wissen genau, wo wir in der Tabelle stehen könnten. Wenn wir Bad Wildungen, Leverkusen, Göppingen oder Dortmund sehen, dann sprechen wir von Clubs, die nicht besser sind als wir“, sagt sie und ist überzeugt davon, bis zum Saisonende „durchaus noch Platz sechs oder sieben“ erreichen zu können.
Ihr Coach, der vor der Saison den siebten Platz als Ziel angepeilt hatte, blickt bei seiner Analyse und Spielvorbereitung aber nicht nur auf die Tabelle. Die Oldenburgerinnen treten am 19. und 20. Mai in Stuttgart beim Final-Four-Turnier an und haben im Halbfinale mit dem Glückslos Bad Wildungen die große Chance, wieder mal ins Pokalendspiel einzuziehen.
Bundesliga ausgeglichen besetzt
„Der Pokal ist noch weit weg. An das Halbfinale denken wir natürlich noch überhaupt nicht. Auf der anderen Seite ist es umso wichtiger, bis Mai in den Bundesligapartien Selbstvertrauen zu tanken und das Timing und die Abläufe zu optimieren“, fordert Bötel von seinen Spielerinnen in den kommenden Wochen konzentrierte Auftritte beim Training wie in den Spielen.
Vier Spiele, vier Siege: Von so einer Erfolgsserie wagt beim VfL zwar keiner aufgrund der zuletzt bescheidenen Leistungen zu sprechen. Ganz unmöglich erscheint das aber nicht, dazu ist die Liga in der Tat einfach zu ausgeglichen besetzt. Nach Bensheim müssen die VfL-Frauen dreimal reisen – nach Buxtehude, Rödertal und Bad Wildungen. Umso entscheidender wird es sein, ob sich Winter, Cara Hartstock, Angie Geschke und Co. am Sonntag mit einem starken Auftritt in der Liga zurückmelden können.