Tokio - Im Fall der wegen des tödlichen Giftgasanschlags auf Tokios U-Bahn und anderer Verbrechen zum Tode Verurteilten gibt es Anzeichen für bevorstehende Hinrichtungen. Sieben der 13 Todeskandidaten seien aus ihrer Haftanstalt in Tokio in andere Gefängnisse verlegt worden, berichtete die Nachrichtenagentur Kyodo am Mittwoch unter Berufung auf informierte Kreise. Dies deute darauf hin, dass ihre Exekution durch den Strang damit näher rücke. Japan, die drittgrößte Wirtschaftsnation der Welt, gehört zu den wenigen Industrieländern, die an der Todesstrafe festhalten.

Zu den 13 Todeskandidaten gehört der Drahtzieher und Gründer der Endzeitsekte, Shoko Asahara. Am 20. März 1995 hatten Mitglieder seiner Sekte unter dem Regierungsviertel der japanischen Hauptstadt in mehreren Zügen Plastiktüten mit Sarin verteilt, aufgestochen und so das Nervengas freigesetzt. 13 Menschen starben, mehr als 6000 wurden verletzt. Im Januar dieses Jahres wurde das letzte Gerichtsverfahren gegen Mitglieder der Sekte abgeschlossen.

In Japan ist es üblich, dass Todeskandidaten erst gehängt werden, wenn die Verfahren gegen ihre Komplizen beendet sind. Wegen des Giftgasanschlags auf Tokios U-Bahn sowie anderer Morde wurden 13 Todesurteile verhängt.