Istanbul - Der FC Bayern hat auf dem Weg in das Viertelfinale der Champions League auch ohne großen Glanz einen weiteren Sieg verbucht. Nach dem 5:0-Schützenfest im Achtelfinal-Hinspiel ließen es die abgeklärten Münchner am Mittwoch im Hexenkessel von Besiktas Istanbul vor den Augen von Fußball-Bundestrainer Joachim Löw beim 3:1 (1:0) deutlich ruhiger als vor drei Wochen angehen.

Nach der Führung durch den später verletzt ausgewechselten Thiago (18. Minute) und einem Eigentor von Gökhan Gönül (46.) sorgte der türkische Meister durch das 1:2 von Vagner Love (59.) für Stimmung unter den rund 42 000 Zuschauern. Der eingewechselte Sandro Wagner (83.) sicherte schließlich den verdienten Sieg.

Jetzt blickt der deutsche Rekordmeister gespannt auf seinen nächsten Gegner. Bei der Auslosung an diesem Freitag in Nyon drohen den Münchnern Hammerlose wie Titelverteidiger Real Madrid oder ManCity mit Ex-Coach Pep Guardiola. Leichtere Aufgaben wären da der AS Rom oder der FC Sevilla.

Auf jeden Fall durften sich die Bayern über 6,5 Millionen Euro Uefa-Prämie für den Viertelfinal-Einzug und den alleinigen Königsklassenrekord für Jupp Heynckes freuen. Es war für den Trainer saisonübergreifend der elfte Sieg nacheinander.

„In der zweiten Halbzeit war es ein bisschen ein wildes Spiel. Wir haben das Spiel nicht wirklich unter Kontrolle bekommen. Bei einem 3:1 denkt man eigentlich, dass man Vieles richtig gemacht hat. Es hat sich aber nicht so angefühlt“, sagte Thomas Müller. Auch Jérôme Boateng sah ein paar Schönheitsfehler: „Wir hatten Phasen, in denen wir zu leicht die Zweikämpfe verloren haben.“

Die Bayern ließen sich von der hitzigen Atmosphäre in der Arena – in der Türkei ist vom lautesten Stadion Europas die Rede – aber nicht sonderlich anstecken. Ganz abgeklärt traten die Münchner auf und ließen erst gar keine Hoffnungen auf ein Fußball-Wunder aufkommen. „Das ist eine Atmosphäre, die es in ganz wenigen Stadien Europas gibt. Besikats war bisher zu Hause unbesiegt“, meinte Bayern-Trainer Jupp Heynckes.