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Schwangerschaft „Wusste, ich verliere mein zweites Kind“

Larissa Hinz

London - Die Frau des britischen Prinzen Harry, Meghan, hat im Juli eine Fehlgeburt erlitten. Sie machte das in einem Meinungsbeitrag für die „New York Times“ am Mittwoch publik und sagte, sie wolle das Schweigen über die von vielen Menschen erlebte Erfahrung brechen und damit anderen helfen. „Wenn wir eingeladen werden, unseren Schmerz zu teilen, können wir zusammen die ersten Schritte Richtung Heilung gehen.“

Etwas stimmte nicht

Über die Fehlgeburt schrieb die Herzogin, sie habe sich zu Beginn eines scheinbar ganz normalen Tages ereignet. Sie habe Frühstück gemacht und die Windel ihres Sohnes Archie gewechselt, als sie einen starken Krampf gespürt habe. „Ich bin auf den Boden gesackt, mit ihm in meinen Armen, und habe ein Schlaflied gesungen, um uns beide ruhig zu halten“, schilderte sie. Der fröhliche Ton sei ein krasser Gegensatz zu ihrem Gefühl gewesen, dass etwas nicht richtig sei. „Ich wusste, als ich mein erstgeborenes Kind umklammerte, dass ich mein zweites verliere.“

Später habe sie in einem Krankenhausbett gelegen und die Hand ihres Ehemanns Harry gehalten. Seine Fingerknöchel seien nass von den Tränen der beiden gewesen. „Als ich an die kalten weißen Wände starrte, wurden meine Augen glasig. Ich habe versucht, mir vorzustellen, wie wir heilen würden.“

Mit Beitrag Tabu brechen

Die 39-Jährige schrieb in dem Gastbeitrag für die Zeitung, mit ihrer Geschichte wolle sie das Tabu um Fehlgeburten brechen. „Ein Kind zu verlieren, bedeutet, eine fast unerträgliche Trauer zu tragen, die viele erleben, aber über die nur wenige sprechen.“ In einem Raum mit 100 Frauen hätten zehn bis 20 davon Fehlgeburten erlebt, schrieb Meghan; dennoch spreche niemand darüber – aus unbegründeter Scham, was den Kreis von einsamer Trauer weiter befeuere.

In dem Artikel appellierte Meghan an die Leserinnen und Leser, sich mehr nach dem Wohlbefinden anderer zu erkundigen. Die Frage „Geht es dir gut?“ („Are you OK?“) sei der einzige Weg, mit Heilung anzufangen – diese Frage helfe manchmal am meisten.

Konkret erinnerte sie an eine Reise, die Harry und sie im vergangenen Jahr durch Südafrika machten: Sie sei erschöpft gewesen, habe Archie mit der Brust gestillt, „und ich versuchte, ein tapferes Gesicht im Angesicht der sehr großen Öffentlichkeit zu machen“. Damals habe ein Journalist ihr die Frage gestellt, ob sie OK sei. Dass ihre ehrliche Antwort auf so viel Resonanz bei anderen Müttern gestoßen sei, habe sie nicht erwartet: „Danke, dass Sie fragen. Mich haben nicht viele Leute gefragt, ob es mir OK geht.“

Harry und Meghan hatten zu Beginn dieses Jahres ihre Verpflichtungen im britischen Königshaus niedergelegt. Sie leben mittlerweile in Santa Barbara im US-Bundesstaat Kalifornien. Der Prinz und die ehemalige amerikanische Schauspielerin hatten 2018 geheiratet, ein Jahr später kam ihr Sohn zur Welt.

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