München - Almauftrieb, Damenwiesn, Blitzbesuche von Arnold Schwarzenegger, Bill Clinton und Kim Kardashian: Normalerweise bedeutet das Oktoberfest in München auch ein zweiwöchiges Schaulaufen großer Stars – und kleiner Sternchen. In diesem Jahr aber fällt auch das der Corona-Pandemie zum Opfer. Keine Debatten um zu freizügige Dirndl von Promi-Damen, kein Fotografen-Gedränge vorm Käfer-Zelt, keine Christine Neubauer posierend am Schießstand, kein Campino, der mit der Wiesn-Band singt. Kein Florian Silbereisen, der Oberbürgermeister Dieter Reiter beim Fassanstich zujubelt.
Während internationale Stars wie Schwarzenegger, der regelmäßig auf die Wiesn kommt, den Ausfall in diesem Jahr zwar bedauerlich finden, aber doch verkraften dürften, ist er für Münchner Promis ein harter Schlag: „Am Anfang dachte ich noch nicht, wie schlimm es sein wird, wenn das Wiesn-Eröffnungswochenende näher rückt“, sagt die TV-Moderatorin Verena Kerth, Ex-Freundin von Oliver Kahn. „Es macht mich sehr traurig.“
Normalerweise herrscht für Münchner Promis in den beiden Wiesn-Wochen Stress pur: Promi-Events gibt es am laufenden Band, immer wieder kommen neue dazu. Der Alm-auftrieb im Käferzelt und die Damenwiesn von Regine Sixt gehören zu den Klassikern.
Wiesn-Bummel fällt aus
Erst im vergangenen Jahr hat beispielsweise Cathy Hummels versucht, ihr eigenes Wiesn-Event zu etablieren: einen Bummel über das Oktoberfest. In Jahr zwei muss der schon wieder ausfallen. „Mittlerweile bin ich nicht mehr jeden Tag draußen, aber mehr als drei, vier Tage Auszeit gibt es auch nicht“, sagt Kerth über eine normale Wiesn. Der Ausfall trifft sie auch finanziell, denn „natürlich gibt es auf der Wiesn jedes Jahr einige lukrative Jobs“, sagt die 39-Jährige. „Es ist für uns alle ein absolutes Ausnahme-Jahr, und nur wenige können aus 2020 einen finanziellen Vorteil ziehen.“
Besonders betroffen ist Natascha Hofmann. „Ich bin jetzt das erste Wiesn-Playmate ohne Arbeitsplatz. „Das gab es auch noch nie und macht es wiederum auch besonders“, sagt die 28-Jährige, die für den „Playboy“ nackt auf einem Schaukelpferd im Hofbräuhaus posiert hat. Dass das größte Volksfest der Welt nicht stattfinden kann, sei „extrem schade – aber für mich gleich doppelt“.
Event-Szene veränderlich
Verena Kerth ist „gespannt, wie sich die ganze Event-Szene entwickeln wird“. In Zukunft werde „viel online passieren“. „Mal schauen, ob es die ,alte Zeit‘ jemals noch mal geben wird“, sagt sie – und: „Insta-gram läuft momentan natürlich auf Hochtouren.“
Dort spendete Oktoberfest-Stammgast Claudia Effenberg wenige Tage vor dem eigentlichen Start ein wenig Trost und postete ein Foto von sich und ihrem Mann Stefan in Wiesn-Montur. Dazu schrieb sie: „Keine Wiesn, aber man kann ja trotzdem Tracht tragen.“
