Delmenhorst - Javeriya, Lian und Jara haben in den vergangenen Wochen im Biologieunterricht ihre Händewasch-Routine untersucht und dafür Abstriche von ihren Händen genommen. Auf den Experimentplatten wachsen nun die Bakterien für den wissenschaftlichen Versuch der 9b des Max-Planck-Gymnasiums in Delmenhorst.
„Momentan sind die Schüler aufgrund des Szenarios B nur alle zwei Wochen im Unterricht“, erklärt Biologielehrer Paul Beyersmann. Am Maxe wird dies im Rahmen eines tageweisen Wechselprogramms in Halbgruppen umgesetzt. Zudem sehen die aktuellen Hygienemaßnahmen der Stadt vor, dass die Schüler sich vor jeder Stunde ordentlich die Hände waschen.
Mit Corona-Pandemie verknüpfen
Um die wissenschaftlichen Experimente aus dem Biologieunterricht mit der aktuellen Pandemie zu verknüpfen, haben die Schüler der neunten Klasse nun die Bedeutung des Händewaschens sichtbar demonstriert. Mit Hilfe von sogenannten Agarplatten – sterile Platten für mikrobiologiesche Versuche – untersuchten die Jugendlichen ihre Handwaschroutine. Das Experiment findet in Zusammenarbeit mit der Universität Oldenburg statt, die auch die Agarplatten beisteuerte.
Für den Versuch machten die Schüler mit ihren nicht gewaschenen Händen einen Abdruck auf der Platte und wiederholten diesen Vorgang mit gründlich gewaschenen Händen. Die Kulturen wurden dann fünf Tage lang stehen gelassen, woraufhin die Schüler und ihr Lehrer sie durch Mikroskope betrachteten. Dort war eine Verringerung des Bakterien- und Schimmelwachstums in den sauberen Handkulturen im Vergleich zu den schmutzigen Handkulturen sichtbar.
Experiment mit Desinfektionsmittel
„Das Gleiche haben wir auch mit einem Fingerabdruck nach Benutzung von Desinfektionsmittel gemacht“, sagt Javeriya. Allerdings kamen die Jugendlichen zu dem Schluss, dass es auf Dauer nicht gut sein kann, wenn jegliche Bakterien von der Haut entfernt werden. „Es gibt auch gute Bakterien, die die Haut schützen“, erklärt Javeriya. Die 9b erkannte bei der Auswertung des Agarplatten-Experiments, dass häufiges und gründliches Händewaschen vor allem in Zeiten einer Pandemie sehr wichtig ist.
„An solchen Projekten sieht man wieder, dass Mint nicht nur mit Formeln zu tun hat“, betont Schulleiterin Katrin Wutschke. Gerade die Ausgewogenheit der offenen Ganztagsschule hinsichtlich des pädagogischen und inhaltlichen Profils sei für die Schüler sehr wichtig. Das Maxe ist seit 2017 – als eine von 332 Schulen mit gymnasialer Oberstufe – Vollmitglied im bundesweiten Netzwerk Mint-EC. Von etwa 100 Lehrkräften unterrichten 35 Mint-Lehrkräfte. Mint-EC fördert ein „hervorragendes mathematisch-naturwissenschaftlich-technisches Schulprofil“ (Mint), so Wutschke.