Cloppenburg - Zankapfel 2.0: Ähnlich wie im Inselviertel droht nun auch im Bereich „Wiesenweg“ ein Konflikt zwischen den Interessen von einigen Alt-Anliegern und denjenigen von potenziellen Investoren, die eine möglichst große Verdichtung auf von ihnen erworbenen Grundstücken anstreben.
Das Quartier „Wiesenweg“ liegt zwischen der Löninger Straße, dem Kessener Weg und der Lupinenstraße. Auf der anderen Seite des Kessener Wegs gehört auch noch der Bereich hin zur Kleinen Straße mit den Siedlungsstraßen Narzissen-, Orchideen-, Krokus- und Malvenstraße sowie dem Heinrich-Kalkhoff-Weg zum Geltungsbereich.
Zwei Varianten
Das beauftragte Planungsbüro Lux (Oldenburg) stellte während der jüngsten Planungsausschusssitzung am Mittwochabend im Rathaus gleich zwei Varianten vor, wie der künftige Bebauungsplan „Wiesenweg“ aussehen könnte. Das Gebiet ist durch seine sehr heterogene Bebauung geprägt. Es gibt ganze Straßenzüge mit einer klassischen Einfamilienhaus-Bebauung, aber auch gerade in den Bereichen Löninger Straße und Kessener Weg jede Menge Mehrfamilienhäuser mit bis zu zwölf Wohneinheiten. Zurzeit gilt für das Quartier „Wiesenweg“ eine so genannte Veränderungssperre. Mit diesem Instrument der Bauleitplanung kann die Stadt während des Zeitraums der Aufstellung eines Bebauungsplans die Errichtung von baulichen Anlagen, die den Vorgaben des künftigen Bebauungsplans entgegenstehen würden, verhindern.
Einstimmig empfahl der Planungsausschuss dem am 28. November vertraulich tagenden Verwaltungsausschuss mit der Variante 1, die eine stärkere Verdichtung als Variante 2 vorsieht, ins weitere Verfahren zu gehen.
Das ist künftig möglich
Bis zu zwei Wohneinheiten sollen – so der Plan – im Wohnquartier Lupinenstraße Ost/Holunderstraße/Tulpenstraße und Nelkenstraße erlaubt sein. Bis zu vier Wohneinheiten sollen in den baulich gemischten Wohnquartieren südöstlich an der Kleinen Straße, der Sonnenblumenstraße, der Ginsterstraße, der Lupinenstraße und der Veilchenstraße möglich sein.
Bis zu sechs Wohneinheiten sind für die Grundstücke an der Kleinen Straße – ab Malvenstraße Richtung Zentrum – vorgesehen. Das gilt auch für die innen gelegenen Wohnquartiere um die Wohnsammelstraßen Mohnstraße/Dahlienstraße und die nördliche Sonnenblumenstraße. In der Nähe des neuen Aldi-Marktes, der zurzeit an der Anemonenstraße gebaut wird, soll am Anfang der benachbarten Lupinenstraße ebenfalls ein kleines Gebiet für bis zu sechs Wohneinheiten entstehen.
Bis zu acht Wohneinheiten sollen beidseitig des Kessener Wegs erlaubt werden. Dies gilt auch für den Bereich Löninger Straße-Süd (die Erschließung dieser Grundstücke erfolgt bereits heute über den Neelandskamp) bis Anfang Lupinenstraße-Nord. Darüber hinaus wird an der Löninger Straße im mittleren Abschnitt ein Mischgebiet festgesetzt.
Investoren-Kritik
Gleich drei Investoren oder Besitzer von Mehrfamilienhäusern (Namen der Redaktion bekannt) äußerten während der Einwohnerfragestunde Kritik an den Plänen und der Vorgehensweise. Es gelte weiterhin, in Cloppenburg dringend benötigten Wohnraum abseits der Einfamilienhaus-Bebauung zu schaffen, hieß es.