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Ültje-Gelände in Emden Baustart für neues Wohnquartier nicht vor Frühjahr 2024

Im Moment hat hier die Natur viel Ruhe, sich auszubreiten: Blick auf das ehemalige Ültje-Gelände im Emder Stadtteil Port Arthur/Transvaal.

Im Moment hat hier die Natur viel Ruhe, sich auszubreiten: Blick auf das ehemalige Ültje-Gelände im Emder Stadtteil Port Arthur/Transvaal.

Gaby Wolf

Emden - Das Licht im ehemaligen Ültje-Turm – das vom Antennen-Betreiber nach einer Wartung der Anlage versehentlich über Tage brennen blieb – ist inzwischen ausgeschaltet. Das allerdings dürfte für geraume Zeit die einzige Aktivität auf dem früheren Fabrikgelände gewesen sein. Noch wird an dem großen Wohnungsbau-Projekt, mit dem zwischen Hansastraße/Cirksenastraße und entlang der Fürbringerstraße ein ganz neues Quartier mit innenstadtnahem Wohnen, öffentlichen Plätzen, Supermarkt und Co. entstehen soll, vor allem hinter den Kulissen gearbeitet. Bis richtig gebaut werden kann, dürfte dagegen wohl noch ein Jahr vergehen, erfuhr unsere Zeitung auf Anfrage.

„Nach unserer Einschätzung und nach Auskunft des Planungsbüros Evers und Partner ist im dritten Quartal 2023 mit einem Inkrafttreten des Bebauungsplans zu rechnen“, teilte Stadtsprecher Eduard Dinkela mit. Also zwischen Juli und September. Im vierten Jahresquartal 2023 (Oktober bis Dezember) könnte dann voraussichtlich mit den weiteren Erschließungsarbeiten begonnen werden. „Der Hochbaubeginn hängt von den Planungen der Investoren ab und wird nach unserer Einschätzung nicht vor Frühjahr 2024 sein“, ergänzte Dinkela.

Mammutprojekt

Im März 2022 war noch das Frühjahr 2023 als Baustartphase angepeilt – allerdings mit großem Fragezeichen. Angesichts vorher schon herrschender Überlastungen bei den Gutachter- und Ingenieurbüros und der durch die Ukraine-Krise weiter zugespitzten Engpässen im Bausektor war mit Verzögerungen zu rechnen.

Planungsstand

Dass hier mit den örtlichen Wohnungsbaugenossen- und -gesellschaften Gewoba, Emder Bau und Boden, Selbsthilfe und Beamten Bau- und Wohnungsverein gleich vier Investoren (sie bilden eine Arbeitsgemeinschaft) auf einen Nenner kommen müssen, macht das Unterfangen nicht einfacher. Ebenso lassen die vielen Quartier-Komponenten das Ganze zu einem ambitionierten Mammutprojekt im Sanierungsgebiet Port Arthur/Transvaal/Südliche Ringstraße des Förderprogramms „Sozialer Zusammenhalt“ werden.

Wie berichtet, sind auf dem Gelände der ehemaligen Erdnussrösterei rund 200 Wohnungen geplant, ein Teil davon staatlich gefördert: mindestens zehn Prozent als sozialer Wohnraum, zehn Prozent barrierearm/seniorengerecht (so der bisherige Stand). Grünflächen, Plätze, Einzelhandel in Form eines Nahversorgers und weitere wohnverträgliche Nutzungen (Bäcker/Café, Büro- und Praxisflächen) sollen das Quartier ergänzen. Dieses soll im Innern weitgehend autofrei bleiben. Für die Bewohner ist etwa ein Parkhaus vorgesehen.

Hier muss man häufig länger warten: Situation am Bahnübergang Cirksenastraße. Eine Überführung für Fußgänger und Radfahrer zwischen Gelände und Fürbringerstraße – wie sie für das neue Ültje-Quartier weiter Wunsch ist – könnte Erleichterung bringen. Bild: Gaby Wolf

Hier muss man häufig länger warten: Situation am Bahnübergang Cirksenastraße. Eine Überführung für Fußgänger und Radfahrer zwischen Gelände und Fürbringerstraße – wie sie für das neue Ültje-Quartier weiter Wunsch ist – könnte Erleichterung bringen. Bild: Gaby Wolf

Weiterhin Teil des Plans ist auch eine (von der Stadt zu realisierende) Rampen-Brücken-Kombination als Überführung für Fußgänger und Radfahrer über die Bahngleise zur Fürbringerstraße. Der Ültje-Turm wurde als Landmarke in der Mitte des künftigen Quartiers erhalten und könnte zum Beispiel über eine sockelartige Umbauung eine gastronomisch nutzbare Erweiterung erfahren.

Sichtbares

Direkt auf dem Abrissgelände ist seit dem Abräumen 2021 nicht mehr viel Sichtbares passiert. Im Juni 2021 gab es eine Blühwiesen-Aussaat-Aktion mit Kindern aus dem Stadtteil. Im Oktober 2021 erhielt der Ültje-Turm an den „Nahtstellen“ zu den abgerissenen Seitengebäuden eine Schutzverkleidung. Im Frühjahr 2022 erfolgten Voruntersuchungen im Bereich Fürbringerstraße (Verkehrs-/Schallgutachten).

Immerhin ist die Benennung der geplanten L-förmigen Verbindung zwischen Hansa- und Cirksenastraße (Russellstraße) und der beiden Quartiersplätze an der Hansastraße (Ültjeplatz) und Fürbringerstraße (Albert-Ballin-Platz) inzwischen konkret. Der Rat gab dazu am 8. Dezember 2022 einstimmig seinen Segen.

Gaby Wolf
Gaby Wolf Emder Zeitung
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