Cleverns - Eine halbe Stunde vor Beginn des Eröffnungskonzerts zum 21. Horn-Tuba-Workshop sind die Kirchenbänke der Clevernser Kirche „Zum Heilig Kreuz und St. Peter“ fast alle besetzt. Nach dem von viel Beifall begleiteten Einzug des russischen Star-Hornisten Arkady Shilkloper, des amerikanischen Weltklasse-Tubisten Jon Sass und der vier Tubisten von Alchemy (USA) werden die Zuhörer von der Klangfülle der 20 Bläser mit Rossinis Ouvertüre zur Oper Wilhelm Tell eingestimmt.

Dem Können der Musiker auf ihren Instrumenten, die in der Akustik der Clevernser Kirche ein vollendetes Klanggefüge erzeugen, folgt als deutlicher Kontrast „Os justi“ aus der Zeit der Gregorianischen Gesänge – ein in lydischer Tonart gesetztes Graduale zum Fest des Hl. Antonius, das 1879 in St. Florian uraufgeführt wurde. Gelungen Gary Buttery’s Arrangement für Tuben und Euphonium von „Now Thank We All Our God“, bekannt durch J. S. Bachs Intonation von „Nun danket alle Gott“.

Als einzige Frau im Tuba- und Euphonium-Quartett Alchemy stellt Musikprofessorin Joanna R. Hersey ihre Bearbeitung eines Klavierstücks von Clara Schumann vor. Das Repertoire der amerikanischen Gäste verfolgt eine bemerkenswerte Bandbreite.

Art Brass brilliert im Dirigat von Leiter Alexander Potiyenko mit seiner musikalischen Vielfalt. Die russisch-amerikanische Mini-Brass Band mit Arkady Shilkloper und Jon Sass beweist Experimentierfreude. Dass die geballte Klangfülle das Kirchenschiff nicht beben lässt, ist sicher dem robusten Bau der alten Wehrkirche zu danken. Die stehenden Ovationen führten zur Zugabe des Brahms’schen Wiegenlieds „Guten Abend, gute Nacht“ – das unwiderrufliche Ende eines einmaligen Konzerts. Für die Neuauflage sollte man sich den 8. Februar 2019 schon vormerken.