Wolfsburg/München - Martin Schmidt kratzte sich über seine Bartstoppeln, als wäre ihm heiß. Er kann sich schon einmal daran gewöhnen. Ins Schwitzen dürfte der Trainer des VfL Wolfsburg in den nächsten Tagen durchaus mehrfach kommen. Nach der 1:2 (1:0)-Niederlage gegen Fußball-Rekordmeister Bayern München stecken Schmidt und sein Team weiter tief drin im Abstiegskampf. Offen bleibt, ob der Schweizer noch der richtige Mann für den Existenzkampf ist.

„Im ersten Moment ist man jetzt geschlagen, aber man kann ein Team auch wieder aufbauen“, sagte Schmidt nach der durchaus unglücklichen Niederlage gegen die Bayern. Unglücklich deshalb, weil Wolfsburg in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft und durch Daniel Didavi (8. Minute) verdient in Führung gegangen war. Erst im zweiten Durchgang zog sich Wolfsburg zu sehr zurück und kassierte durch Nationalstürmer Sandro Wagner (64.) sowie in letzter Sekunde durch Robert Lewandowski (90.+1, Foulelfmeter) zwei Treffer.

Dass VfL-Keeper Koen Casteels (55.) zuvor noch einen Strafstoß von Arjen Robben pariert hatte, half da auch nichts mehr. Schmidts Kritik war dementsprechend klar. „Wir haben offensiv viel zu wenig zustande gekriegt. Die Leistung kann gerne die Presse bewerten. Ich bewerte das Spiel und sage: Es war zu wenig, um zu gewinnen“, sagte der 50-Jährige.

Für die Münchner war die Partie die Generalprobe für das Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League an diesem Dienstag (20.45 Uhr/ZDF) gegen Besiktas Istanbul. Bayern-Trainer Jupp Heynckes hatte auch vor diesem Hintergrund zahlreiche Stammkräfte in Wolfsburg zunächst auf die Bank gesetzt, darunter Lewandowski und Thomas Müller.