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Urgeschichtliches Zentrum Wildeshausen Mehrheit für Leuchtturmprojekt

Wildeshausen - Mit 16 Ja- und zehn Nein-Stimmen bei zwei Enthaltungen hat der Wildeshauser Stadtrat am Donnerstagabend beschlossen, das alte Feuerwehr-Gebäude am Huntetor zu sanieren und als Urgeschichtliches Zentrum (UZW) umzubauen. Der Abriss der ehemaligen Fahrzeughalle und anschließende Neubau einer Ausstellungshalle ist damit vom Tisch. Gleichzeitig segnete der Rat mit 16 Ja- und vier Nein-Stimmen bei acht Enthaltungen das vom Förderverein vorgelegte Betriebskonzept als Grundlage für die weitere Planung des UZW ab.

Neuer Vorschlag

Die Stadtverwaltung brachte in der Sitzung noch einen neuen Vorschlag ein, der mit dem Förderverein abgestimmt war. Die Hoffnung: ein möglichst einstimmiges Votum für das UZW. Die Idee: Statt mit viel Geld die Zwischendecke des Gebäudes zu verstärken, um im Obergeschoss die Museumspädagogik anzusiedeln, schlug die Verwaltung vor, diesen außerschulischen Lernort im Erdgeschoss anzusiedeln. Dafür sollte die im Konzept vorgesehene Gastronomie geopfert werden.

Doch der Vorstoß sorgte für neuerliche Diskussionen inklusive Sitzungsunterbrechung. Während von Seiten der UWG, Grünen, SPD, Linken und FDP das UZW nur mit Café denkbar ist – alles andere sei eine Schwächung des Konzeptes – ,argumentierten CDW und CDU in Richtung Innenstadt. Die nächste Gastronomie sei gleich auf der anderen Straßenseite, so Frank Stöver (CDW), weitere in der Nähe. Jens-Peter Hennken (CDW) legte nach. „Ohne Café im UZW würden wir der Innenstadt einen Gefallen tun.“

Mehr als ein Museum

Am Abend zuvor im Ausschuss für Stadtentwicklung, Tourismus, Sport und Kultur hatte die Vorsitzende des UZW-Fördervereins, Dr. Svea Mahlstedt, noch einmal für das „Leuchtturmprojekt“ geworben, das nach mehr als zehn Jahren endlich zum Leuchten gebracht werden sollte. „Wir haben tolle archäologische Denkmäler, die sich lohnen, präsentiert zu werden.“ Das UZW sei mehr als ein Museum und außerschulischer Lernort. Als Tourist-Info sei es auch Start und Ziel für Ausflüge zu den Schätzen der Megalithkultur.

Auch Bürgermeister Jens Kuraschinski warb für das UZW. Der Standort sei wichtig für den Erhalt der Huntestraße und ein solider Beitrag für die gesamte Innenstadt, um deren Kaufkraft zu stärken.

Evelyn Goosmann (SPD) bezeichnete das Urgeschichtliche Zentrum als wichtigen Baustein für das Projekt „Wildeshausen 2030“. Der Weg sollte mit Mut beschritten werden.

Rainer Kolloge (UWG) sieht immer mehr Innenstädte verfallen. Wildeshausen bekomme die große Chance, diesen Prozess mit der Kulturförderung in Gestalt des UZW zu verändern. Darauf setzen auch Kreszentia Flauger (Linke) und Arne Peters (FDP). Letzter bezeichnete das UZW als Anker für die Innenstadt.

Als Bedenkenträger traten Wolfgang Sasse (CDU) und Jens-Peter Hennken (CDW) auf. Sie seien zwar für das UZW, rückten aber die finanziellen Probleme der Stadt in den Vordergrund. Außerdem gebe es auf der Förderseite noch zu viele unbekannte Variablen. Deshalb sei das UZW noch nicht entscheidungsreif.

Weitere Beschlüsse zum UZW

Zum UZW gehören noch drei weitere Beschlüsse. Voraussetzung für die Umsetzung des Projektes ist die Zustimmung der Förderstellen. Zum einen ist da der Bund, der Wildeshausen aus dem Städtebauprogramm „Lebendige Zentren“ sechs Millionen Euro zugesagt hat, bei einem Eigenanteil der Stadt von drei Millionen Euro. Etwa die Hälfte der insgesamt neun Millionen sind für das UZW eingeplant. Ferner gibt es eine Zusage aus Bundesmitteln in Höhe von 500 000 Euro für die archäologische Ausstellung im UZW.

Ein weiterer Aspekt ist die 50-prozentige Kofinanzierung der laufenden UZW-Betriebskosten durch die Partner im noch zu gründenden Trägerverein. Dafür kommen unter anderem der Landkreis und der Zweckverband Naturpark Wildeshauser Geest in Betracht. Die andere Hälfte übernimmt die Stadt. Die Betriebskosten werden vom Förderverein auf rund 170 000 Euro beziffert. 76 000 Euro sollen im UZW selbst erwirtschaftet werden. An weiteren Kosten fällt das Gehalt für das Personal an, das die Stadt übernehmen will.

Und: Die Details der Sanierung und des Umbaus der alten Feuerwehr werden im zuständigen Fachausschuss besprochen. Dann wird auch sicherlich auch die Geschossdecke der Fahrzeughalle wieder auf die Tagesordnung kommen.

Christoph Koopmeiners Redaktion Cloppenburg
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