Oldenburg - Weil bei Sondierungsarbeiten an der Ecke Ziegelhof-/Brüder-/Peterstraße eine Trinkwasserleitung getroffen wurde, stand bereits wenige Minuten später die Kreuzung komplett unter Wasser. Bei der EWE wurde gegen 9.30 Uhr zunächst nur ein Druckabfall im Umfeld bemerkt, die Ursachen waren da noch unklar. Wenig später wurde das Leck aber gefunden, die „Flut“ auf der Brüderstraße hatte schließlich zum Ziel geführt.

Wie Mareike Juds von der VWG auf Nachfrage der NWZ berichtet, sei das Rohr zerborsten, als eine externe Firma im Auftrag der Deutschen Bahn Drucksondierungsarbeiten für Baugrunduntersuchungen durchgeführt habe, sprich: Eisenstäbe in den Boden gerammt wurden. „Das ist unglücklich gelaufen“, sagte sie.

Das so getroffene Rohr hat einen 16 Zentimeter Durchmesser, mit entsprechender Kraft und Menge wurde der Bereich hier in der Folge unterspült, gleichermaßen Wassermassen sprudelnd an die Oberfläche gedrückt. Fahrzeuge konnten den Bereich nur schwerlich passieren, die Bordsteinplatten des hiesigen Fußgängerwegs brachen ein.

Rund 300 Kubikmeter Wasser – das sind 300 000 Liter – seien während des Rohrbruchs ausgetreten, heißt es aus dem Unternehmen. Das sind etwa 2500 Badewannen voll. Die betroffene Rohrleitung hat eine Kapazität von 120 m³ in der Stunde, so Juds. „Die Störung wurde im Wasserwerk Donnerschwee im Leitsystem angezeigt und wird von hier auch weiter gesteuert.“

Anwohner der Ziegelhof-, Brüder- und der Peterstraße mussten damit rechnen, dass im Laufe des Vormittags das Wasser abgestellt wurde oder sich auch eintrübte. „Diese Eintrübungen sind nicht gesundheitsgefährdend, es handelt sich dabei um Eisen- beziehungsweise Manganablagerungen, die in jedem Trinkwassernetz vorkommen“, erläutert die VWG-Sprecherin. Sie empfiehlt, das Wasser einfach etwas länger laufen zu lassen, bis es sich wieder klärt. Betroffen waren zu Beginn etwa 80 bis 100 Haushalte, gegen Nachmittag seien es noch derer 30 in der Ziegelhofstraße gewesen, heißt es von der Stadt. „Durch Schiebermaßnahmen im Wasserleitsystem wurden die Haushalte nach und nach wieder ans Wassernetz angeschlossen“, sagt Juds. Neben der halbseitigen Straßensperrung und des abgeriegelten Gehwegs kam es zu weiteren kleinen Verkehrsbehinderungen im Bereich des Pferdemarkts – dieser wurde auf weitere mögliche Unterspülungen geprüft.

Welche Regressansprüche auf das hier verantwortliche Unternehmen – die Thade Gerdes GmbH aus Norden – zukommen könnten, ist unklar. Auch das Ausmaß des Schadens blieb am Freitag ungeklärt.