Bremen - Das Aktionsbündnis „Menschenrecht auf Wohnen“ hat die Stadt Bremen erneut aufgefordert, Schlichtwohnungen zu bauen oder zu kaufen. 200 bis 300 Einfachwohnungen mit Mindeststandards in dezentraler Lage wären nötig, forderte jetzt das Diakonische Werk als Bündnispartner. Hintergrund sei auch die aktuelle Tatsache, dass der Wohnungsbau-Konzern „Vonovia“ als Eigentümer zur Zeit die ehemaligen Schlichtwohnquartiere Holsteiner Straße und Am Sacks-damm abreißen und durch teure Wohnungen ersetzen wolle.

Die Schlichtwohnungen können nach Auffassung des Aktionsbündnisses vor allem armen oder wohnungs- und obdachlosen Menschen helfen. Die Initiative hatte in der Vergangenheit schon mehrfach gefordert, die Schlichtwohnungen als günstigen Wohnraum zu erhalten, konnte sich damit aber nicht durchsetzen. Nach einer einfachen Sanierung wären sie gut nutzbar und könnten den unter Druck stehenden Markt für bezahlbaren Wohnraum in Bremen spürbar entlasten, argumentierte Bündnissprecher Joachim Barloschky. Die Schlichtwohnungen waren früher im Besitz der ehemals teilstädtischen Bremischen Wohnungsgesellschaft. Sie wurden dazu genutzt, Wohnungslose nach dem Ortspolizeirecht einzuquartieren.