Wildeshausen - Pattsituation am Donnerstagabend im Rathaus Wildeshausen, wo gemeinsam der Schulausschuss und der Finanzausschuss des Stadtrates über die Zukunft der Wildeshauser Grundschulen beraten haben. Während der Schulausschuss den aus verschiedenen Anträgen formulierten Beschlussvorschlag mit sieben Ja- und fünf Nein-Stimmen befürwortete, lehnte der personell kleinere Finanzausschuss ihn mit vier Ja- und fünf Nein-Stimmen ab. Somit muss der Verwaltungsausschuss entscheiden.
Der Beschlussvorschlag sieht vor, dass die drei Grundschulen zusammen in Zukunft mit insgesamt zehn Klassen pro Jahrgang geplant werden. Beispiel: Wallschule vierzügig, Holbeinschule vierzügig und Sankt-Peter-Schule zweizügig. An einem Standort soll eine Ganztagsschule ermöglicht werden. Geprüft werden sollen vom Planungsbüro alle drei Varianten, die der Arbeitskreis Schule am Dienstagabend ausgewählt hatte. Dabei geht es um die jeweiligen Kosten und Konzepte unter Berücksichtigung der pädagogischen Erfordernisse.
Gruppenräume fehlen
Variante 1 sieht vor, dass die Wallschule, die Holbeinschule und die Sankt-Peter-Schule an ihren jeweiligen Standorten bleiben, dort aber die Gebäude an- und umgebaut werden. Das Problem sind derzeit nicht die allgemeinen Unterrichtsräume, sondern die fehlenden kleinen Gruppen- und Sozialräume, erklärten die Planer.
Bei der zweiten Variante zieht die Sankt-Peter-Schule in das Gebäude der jetzigen Hunteschule an der Heem-straße um, sofern der Landkreis das Gebäude an die Stadt zurückgibt. Dort muss auch um- oder angebaut werden, um die passenden Bedingungen zu schaffen. Für den Fall könnte die Holbeinschule, die sich jetzt mit der Sankt-Peter-Schule einen Gebäudekomplex an der Sankt-Peter-Straße teilt, die Wallschule entlasten.
Die dritte Variante sieht den Neubau einer zweizügigen Grundschule auf der grünen Wiese vor.
Gescheitert sind die Grünen/Piraten mit einem Antrag im Finanzausschuss. Der sah erstens ein Gespräch mit dem Landkreis über die Übernahme der Hunteschule durch die Stadt Wildeshausen und zweitens einen baldigen Umzug der Sankt-Peter-Schule in das Gebäude der Hunteschule vor – Um- und Anbau inklusive. Für diesen Beschlussvorschlag gab es vier Ja- und vier Nein-Stimmen bei einer Enthaltung. Bei Stimmengleichheit gilt er als abgelehnt.
Neubau ein alter Plan
Dem Schulausschuss lag auch ein Antrag des Ratsherrn Karl Schulze Temming-Hanhoff vor. Der sah die Planung einer neuen Grundschule im Stadtwesten vor, im Gebiet der Städtebaulichen Entwicklungsmaßnahme (Stem). So stand es schon in den Plänen der Stadt aus dem Jahr 2002. Der Antrag wurde aber nicht extra behandelt, sondern in die Diskussion über die Zukunft der Grundschulen mit eingebaut. Die Kosten für den Neubau einer Grundschule werden ja jetzt auch geprüft.
Ende Juni sollen die Berechnungen vorliegen, dann soll ein Beschluss gefasst werden. Geld im Haushalt ist derzeit nur für die Übernahme der Hunteschule vorgesehen.