Berlin - Tabak und Alkohol richten laut der Bundesdrogenbeauftragten Daniela Ludwig (CSU) nach wie vor mit Abstand den größten gesundheitlichen Schaden in Deutschland an. Trotz erfolgreicher Präventionsarbeit unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen seien 2018 rund 127 000 Menschen an den Folgen des Rauchens gestorben, sagte Ludwig am Donnerstag in Berlin bei der Vorstellung ihres Jahresberichtes. Das seien mindestens 6000 mehr gewesen als noch 2015.

Neben vermeidbaren Erkrankungen gebe es „mittlerweile mehrere wissenschaftliche Belege dafür, dass Raucher sich einem doppelten Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf aussetzen“, sagte Ludwig. Zugleich verwies sie auf die bereits beschlossene weitere Einschränkung der Werbung für Tabakprodukte wie Zigaretten ab Anfang 2021. Die Weltgesundheitsorganisation empfehle zudem, während der Pandemie den Alkoholkonsum „weitestgehend einzuschränken“, heißt es in dem Bericht.

Noch nie seien so viele illegale Drogen wie Cannabis und Kokain in Deutschland unterwegs gewesen wie aktuell. Gefahren gingen aber auch von Glückspielen und „Games mit Suchtpotenzial“ aus.

Ludwig appellierte zudem für die Bereitstellung von Beratungsstellen Suchtkranker und für die Vermittlung von mehr Medienkompetenz in den Schulen und den Familien.