Berlin - Die privaten Vermieter in Deutschland haben laut einer Branchenumfrage die Mieten im vergangenen Jahr durchschnittlich um 0,6 Prozent erhöht. Das ergab eine Umfrage des Eigentümerverbands Haus und Grund unter seinen Mitgliedern. Durchschnittlich verlangen sie demnach 7,93 Euro kalt je Quadratmeter, 5 Cent mehr als im Vorjahr. „Private Vermieter sind an langfristig sicheren Einnahmen interessiert“, sagte Verbandspräsident Kai Warnecke. „Sie verzichten eher auf den ein oder anderen Euro, wenn stattdessen der Mieter länger in der Wohnung bleibt.“

Ausgewertet wurden Antworten von 2800 Vermietern aus Düsseldorf, Gelsenkirchen, Kassel, Lübeck, Magdeburg, München, Osnabrück, Pirmasens und Tübingen. So will Haus und Grund die regional sehr unterschiedlichen Wohnungsmärkte abbilden. Der Deutsche Mieterbund zweifelte aber die Aussagekraft an.

Spürbar teurer wurde nach der Umfrage mit einem Plus von 3,2 Prozent auf 10,28 Euro die Miete in Eigentumswohnungen. Wohnungen in Zwei-Familien-Häusern wurden nach der Umfrage dagegen günstiger. Insgesamt liegen die Mieten bei Privatleuten durchschnittlich 2,7 Prozent unter der jeweiligen ortsüblichen Vergleichsmiete.

„Es sind sehr verblüffende und erstaunliche Zahlen“, sagte Mieterbund-Geschäftsführer Ulrich Ropertz. Denn auch die Studien der großen privaten und kommunalen Vermieter sowie der Genossenschaften kämen regelmäßig zu dem Ergebnis, dass bei ihnen die Mieten unterdurchschnittlich seien. „Irgendwo müssen die Preistreiber doch sein.“

Ropertz verwies auf deutliche Mietsteigerungen in den großen Städten, die sich in den Mietspiegeln ablesen ließen. Besonders beim Mieterwechsel langten viele Vermieter kräftig zu.