Cloppenburg - Für das gegenseitige Rücksichtnehmen im Straßenverkehr plädierten die in der Spitze 18 Teilnehmenden eines offenen Online-Forums von Bündnis 90/Die Grünen unter dem Titel „5 vor grün“. Als Fachmann war Michael Bertschik, Vorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) im Landkreis Cloppenburg, zu Gast, der deutlich die Probleme des Fahrradverkehrs beim Namen nannte. Die Radwege seien bei der Verkehrsplanung vernachlässigt worden.
Radverkehr nimmt zu
Der Radverkehr nehme zu und werde immer schneller, stellte er fest, dafür müssten auch die Radwege angepasst werden, aber die Städte seien schlecht darauf vorbereitet. Mit dem Auto käme man überall hin, doch mit dem Fahrrad tauchten immer wieder Hindernisse auf, sei es der zu schmale Radweg, Radwege, die im Nirgendwo endeten oder schlecht geschaltete Ampeln. „Mein Traum ist es, dass auf den Parkplätzen der Supermärkte eines Tages nur Fahrräder stehen“, äußerte Bertschik sich. Dafür müssten auch Lastenfahrräder angeschafft werden, die beispielsweise von der Stadt gesponsert würden. In einigen Städten liefe das bereits ganz hervorragend.
Auf die Benachteiligung der Fahrradfahrenden bei der Ampelschaltung wies Grünen-Fraktionsvorsitzender Michael Jäger hin. „Ich will als Fahrradfahrer nicht benachteiligt werden“, machte er deutlich, „und ich verhalte mich dann auch schon mal regelwidrig, um mit der Grünphase für die Autos eine Kreuzung zu queren“, gab er zu.
Jäger warb für eine Verwaltung, die sich um alle Verkehrsteilnehmenden kümmere. Thomas Diekhaus aus Hötinghausen plädierte für einen Perspektivwechsel und regte an, in der Fahrschule alle Verkehrsteilnehmenden und deren jeweilige Situation in den Blick zu nehmen.
Cornelia Ballent aus Barßel schlug vor, Straßen so zu kennzeichnen, dass die Autofahrenden auf Fahrradfahrende aufmerksam werden. Dem stimmte auch das Ehepaar Christiane und Dieter Hinxlage aus Garrel zu, denn viele Autofahrende wüssten nicht, dass auch Fahrradfahrende auf die Straße gehörten und gleichberechtigte Verkehrsteilnehmende seien.
Ins Gespräch kommen
Vorstandsmitglied und Gesprächsleiter Stephan Christ verdeutlichte das Ziel, ins Gespräch kommen zu wollen. Die nächste Runde „5 vor grün“ immer um fünf vor acht ist Ende April zum Thema „Bäume“ geplant.