Westerstede - Sieben Bäume, rund 1200 Kilogramm Äpfel, drei verschiedene alte Obstsorten – nur drei von vielen Zahlen, die beim Mosten im Westersteder Küchengarten auf dem Jaspershof von Relevanz waren. Allen voran aber wohl die mehr als zehn Stunden Arbeit, die die Hobby-Gärtner am Mittwoch in das Saftprojekt steckten. „Das fing mit dem Ernten an“, sagte Traute Reents, die gemeinsam mit ihrem Mann Andreas Reents – beide sind ausgebildete und erfahrene Obstbaumfachwarte – genau diesen Job übernahm. Mehrere Stunden dauerte es, die sieben Bäume um die erforderlichen Äpfel zu erleichtern und die Ernte zum Küchengarten zu bringen.

Vor Ort galt dann ab 8.30 Uhr Arbeitsteilung: Ein Trupp von Mitgliedern machte sich in der Küche an den Äpfeln zu schaffen. Das Obst wurde gewaschen, durchgeschnitten und nach Ungeziefer abgesucht. „Es kann mal sein, dass ein Wurm drin ist, aber der Befall ist sehr gering“, erläuterte Andreas Reents nicht ohne Stolz. Denn obwohl die Äpfel der Reents nicht gespritzt werden, ist der Großteil des saftigen Obstes ungezieferfrei, dafür sorgen die zahlreichen Vögel, für die extra Nistkästen aufgehängt wurden.

Der andere Mitarbeitertrupp übernahm das Raustragen der kontrollierten Äpfel und unter der Regie von Andreas Reents das Häckseln, Quetschen und Filtern. Im Anschluss wurde der Saft bei 78 bis 80 Grad Celsius erhitzt und in Flaschen abgefüllt.

Beim Koffermarkt wird der Saft dann gegen eine Spende ausgeschenkt. Darüber hinaus erhalten die Mitglieder des Vereins einige Flaschen. „Alles rein biologisch“, freute sich Andreas Reents, der Presse und Häcksler für den Tag stellte.

Nach dem Event ist übrigens vor dem Event – denn schon in Kürze soll sich in der Küche alles um die Herstellung von Sauerkraut drehen, wie Christina Martens, Vorsitzende des Vereins, mitteilte. Wer mit dabei sein möchte, kann sich einfach direkt bei ihr melden, und zwar unter t   0 44 88/86 11 68.


Dort erhalten Interessierte auch mehr Informationen über den Zusammenschluss, der sich mittwochs und samstags jeweils ab 9.30 Uhr auf dem Gelände, Zum Stiftungspark 27 in Westerstede, zum gemeinschaftlichen Gärtnern, Ernten und Austauschen trifft. Alle Interessierten, die bei dem generationenübergreifenden Projekt mitmachen möchten, sind willkommen. Das Prinzip ist einfach: Jeder, der mag und dem Verein beitritt, darf frisches Gemüse, Kräuter und Früchte anbauen und ernten oder auch Rosen, Stauden und Gehölze ziehen. Es gibt Gemeinschaftsgärten und eigene Parzellen, jeder investiert so viel Zeit, wie er kann. Erfahrung ist keine Bedingung, denn das ist auch das Prinzip der Gemeinschaft: Die Mitglieder lernen von einander, und das bezieht sich auch auf die Kinder, die im Küchengarten ebenfalls willkommen sind, es gibt sogar eine eigene Kindergruppe.

Anuschka Kramer
Anuschka Kramer Team Nord