Wesermarsch - Über die Sorgen und Nöte der Landwirte informierten sich die Landtagsabgeordneten Hermann Grupe (Eschershausen-Stadtoldendorf) und Horst Kortlang (Elsfleth) in der Geschäftsstelle des Landvolks Wesermarsch. Manfred Ostendorf, Geschäftsführer der beiden Landvolkverbände Friesland und Wesermarsch, und Kreislandwirt Harmut Seetzen (Friesland) sowie Hendrik Lübben, der den verhinderten Wesermarsch-Kreislandwirt Dr. Karsten Padeken vertrat, informierten die Landespolitiker über die wichtigsten Anliegen.

Manfred Ostendorf eröffnete die Gesprächsrunde sogleich mit einer guten Nachricht: „Das Grünlandzentrum wächst gut und auch der Maschinenring ist gut aufgestellt.“ Das Grünlandzentrum befindet sich direkt neben der Geschäftsstelle in Ovelgönne. Bei der Hofnachfolge, insbesondere wenn es keine direkte gibt, leiste die Geschäftsstelle wertvolle Unterstützung, so Ostendorf.

Thema Grünland: Grünland ist für die Milchkühe ein idealer Eiweißgeber, aber nur, wenn es auch ausreichend Stickstoff bekomme. Leider behandele die neue Gülleverordnung dieses wertvolle Dauergrün sehr unzureichend für die Landwirte, klagten diese. Pauschal festgelegte Höchstmengen zielten immer wieder an der guten landwirtschaftlichen Praxis vorbei. Es sei erwiesen, dass es unter Grünland kein Nitratproblem gebe, das bestätige auch der OOWV. Die Werte lägen bei 0,1 bis 1,1 mg Nitrat/Liter Grundwasser, und damit extrem unter sonst üblichen Werten und sehr weit von den 50 mg Nitrat je Liter, die für Trinkwasser gelten. Gerade Moorstandorte benötigten Stickstoffgaben, sonst würden die Graswurzeln absterben.

Nach Angaben von Horst Kortlang, sei man sich einig gewesen, dass ein Agrarstruktursicherungsgesetz eher kontraproduktiv sei. Die Flurbereinigung sei dagegen notwendig gewesen.

Weiter sei von den Landwirten die Abhängigkeit der Hochschulen beklagt worden, so der FDP-Politiker in einer Presseerklärung weiter. Es sei heute sehr schwer, wirklich unabhängige Gutachten zu bekommen. Das alte System ohne Drittmittelförderung sei besser gewesen, hätten die Diskussionsteilnehmer betont.


Ein weiteres wichtiges Thema war das Wolfsvorkommen in der Region. Die Diskussionsteilnehmer waren sich einig, dass der Wolf in Weideregionen nichts zu suchen habe und dass dringender Gesprächsbedarf für eine Lösung bestehe.