Früher galt er als häufiges und lästiges Getreideunkraut – der Klatschmohn. Heute blüht die farbenprächtige und großblütige Pflanze nur noch auf Ausgleichsflächen wie Brachland oder Schutthalden, manchmal auch an Feldwegen oder in Gärten. Ackerwildpflanzen wurden in den letzten Jahrzehnten durch moderne Technik und Spritzmittel fast ausgerottet. Doch an manchen, aber seltenen Stellen gibt es sie noch: Flächen, auf denen tausende Blüten um die Wette leuchten. Häufiger ist der Klatschmohn mit den kräftig rot leuchtenden Blüten einzeln oder in kleinen Gruppen anzutreffen.
Die Loki-Schmidt-Stiftung hat den Klatschmohn zur Blume des Jahres 2017 erkoren. Damit möchte die Stiftung, die seit 1980 mit dieser Aktion auf gefährdete Pflanzen und ihre Lebensräume aufmerksam macht, sich für die Förderung der bunten Vielfalt an Ackerwildblumen im Landbau einsetzen. Die Gelbe Narzisse machte den Auftakt zur Blume des Jahres 1981, ein Jahr darauf war es das Rote Waldvögelein, 1983 die Wildtulpe und viele weitere Blumen des Jahres folgten. 2016 wurde die Wiesen Schlüsselblume ausgezeichnet und jetzt der Klatschmohn als Blume des Jahres 2017 tituliert.
Blume des Jahres 2017
Der Klatschmohn (Papaver rhoeas) – auch Mohnblume oder Klatschrose genannt - ist ein- bis zweijährig, mit kräftig rot leuchtenden Blüten mit einer Wuchshöhe von 20 bis 80 Zentimetern und ein Überlebenskünstler, jedoch durch die intensive Landwirtschaft bereits seltener geworden. Ursprünglich lebten rund 350 Pflanzenarten in ihrem Lebensraum, der flächenmäßig zu den wichtigsten Ökosystemen in Deutschland zählt. Die Ackerwildpflanzen bereichern die Kulturlandschaft nicht nur ästhetisch, durch den Rückgang der Vielfalt im Ackerland sind auch Bestäuber wie Schmetterlinge und Bienen sehr stark bedroht. Betroffen sind auch andere Insekten und Spinnen, die diese Wildpflanzen als Nahrungspflanze und Refugium nutzen.