Berlin/Oldenburg - Eine gute Nachricht nach schwierigen Monaten: Die EWE Baskets Oldenburg und der VfL Oldenburg freuen sich über die Entscheidung des Bundestages, der insgesamt 200 Millionen Euro Nothilfe für die Profivereine der ersten und zweiten Ligen im Basketball, Handball, Eishockey und Volleyball sowie der dritten Fußball-Liga für den Wegfall ihrer Zuschauereinnahmen auf den Weg gebracht hat. Ein entsprechender Nachtragshaushalt zur Finanzierung des Konjunkturpakets wurde am Donnerstag im Bundestag beschlossen.

Auch die Profiteams der Frauen können Hilfen beantragen. Das Paket dient dazu, Vereinen, die durch die Corona-Krise in wirtschaftliche Schieflage geraten sind, zu helfen und drohende Insolvenzen im Sportbereich zu verhindern.

„Diese Nachricht haben wir natürlich positiv aufgenommen. Die Politik setzt hier einen wichtigen Hebel an, denn es geht auch und vor allem um die gesellschaftliche Bedeutung des Sports. In letzter Konsequenz hängen an den Profi-Clubs noch viele Amateur- und Jugendmannschaften dran“, sagt Hermann Schüller, Clubboss des Basketball-Bundesligisten Baskets Oldenburg. Mit der Unterstützung seien die Chancen deutlich verbessert, die Vielfalt der Sportlandschaft in Deutschland erhalten zu können. „Auf die Baskets bezogen: Wir haben viele soziale Projekte und Kooperationen mit Vereinen in der Region. Auch das gilt es zu bewahren“, sagte Schüller weiter.

Auch Andreas Lampe, Geschäftsführer des Frauenhandball-Bundesligisten VfL Oldenburg, begrüßt die Entscheidung: „Das ist eine gute und wichtige Hilfe für uns. Wir werden uns da, wie wohl jeder andere Club auch, drum bemühen.“

Der Präsident des Deutschen Handballbundes, Andreas Michelmann, betonte: „Wir sehen diese Überbrückungshilfen auch als Anerkennung unserer gesellschaftlichen Bedeutung als Sportarten und wissen dies zu schätzen.“ Der Präsident des Deutschen Eishockey-Bundes, Franz Reindl, ergänzte: „Es hat sich hierbei gezeigt, dass das Bündnis der Teamsportarten eine starke Stimme besitzt.“

Auch mit Blick auf Planungssicherheit sei die Nothilfe wichtig, betont Schüller: „Ich bin mir sicher, dass keiner der Clubs, für den diese finanzielle Hilfe vom Bund gedacht ist, ohne diese Unterstützung eine tragfähige wirtschaftliche Planung für die kommende Saison hinbekäme.“

Es sei noch nicht abzusehen, wann die neue Saison beginnen kann und in welchem Umfang Zuschauer in den Arenen zugelassen sein werden. „Auch wenn es diesen Hilfeschirm geben wird, so sehen wir uns dennoch einem deutlichen Minus gegenüber“, ergänzte der Baskets-Boss. Die Corona-Krise sei noch nicht vorbei – und sie treffe die Clubs nicht nur bei den Zuschauereinnahmen. Auch Sponsoren seien der Krise ausgesetzt.

Die Nothilfe sieht vor, dass die ausbleibenden Zuschauereinnahmen in den Monaten April bis Dezember 2020 mit 80 Prozent der Nettoerlöse nach Abzug der Verkaufsgebühren und Mehrwertsteuer erstattet werden. Maximal könne ein Verein eine Zuwendung in Höhe von 800 000 Euro erhalten, wenn er zuletzt mehr als eine Million Euro an Zuschauereinnahmen gehabt habe. Ein Club, der 100 000 Euro Einnahmen gehabt habe, könne 80 000 Euro bekommen.

Was heißt das für die Baskets? „Eine verlässliche Aussage hierzu ist verfrüht, weil wir noch nicht wissen, wie sich der Verteilschlüssel darstellen wird“, sagt Schüller: „Vieles hängt davon ab, wann die Saison beginnen kann und ob mit oder ohne Zuschauern geplant werden muss.“

Niklas Benter
Niklas Benter Sportredaktion
Mathias Freese
Mathias Freese Sportredaktion