Emden - Häuslebauer und Immobilienkäufer in Ostfriesland mussten auch 2020 wieder tiefer in die Tasche greifen. Das geht aus dem Jahresbericht des Gutachterausschusses für Grundstückswerte Aurich hervor. Zwar ging die Zahl der geschlossenen Kaufverträge im Gegensatz zum Vorjahr um drei Prozent zurück (von 12 461 auf 12 111 Verträge), dafür werden die Immobilien aber immer teurer. So stiegen die Preise 2020 im Schnitt um acht Prozent an. Allein im Bereich Einfamilienhaus kletterten die Kosten gegenüber dem Vorjahr um zehn Prozent.

Um enorme 203 Prozent ist in der Stadt Emden die Zahl der geschlossenen Verträge für den Kauf von Baugrundstücken angestiegen. Allerdings lag die tatsächliche Zahl an Kaufverträgen 2020 nur bei 40 (2019: 13 Verträge). Laut Jahresbericht fehlt es in Städten wie Emden an Baugrundstücken. Dort ist aber mit dem großen Baugebiet Conrebbersweg-West Besserung in Sicht. Zum Vergleich: Im Landkreis Aurich wurden 391 Baugrundstücke verkauft, im Landkreis Leer 463, im Landkreis Wittmund: 160. Insgesamt wechselten im gesamten Bereich Ostfriesland/Friesland 1230 Baugrundstücke den Besitzer.

Grundstücke hatten 2020 in der Stadt Emden eine durchschnittliche Größe von 510 Quadratmetern (2019: 630), im Landkreis Aurich 780 (2019: 770), im Landkreis Leer 810 (2019: 730) und im Landkreis Wittmund 770 (2019: 790). Der mittlere Preis inklusive Erschließungskosten betrug in der Stadt Emden 98 Euro pro Quadratmeter (2019: 120 Euro), im Landkreis Aurich 68 Euro (2019: 61), im Landkreis Leer 81 Euro (2019: 74) und im Landkreis Wittmund 59 Euro (2019: 52).

Wer in Leer ein Einfamilienhaus gekauft hat, musste besonders tief in die Tasche greifen. Ein Einfamilienhaus aus dem Jahr 2000 mit einer Wohnfläche von 140 Quadratmetern und einem 700-Quadratmeter-Grundstück kostete rund 310 000 Euro. Emden lag mit etwa 10 000 Euro weniger knapp drunter. Käufer in den ostfriesischen Flächengemeinden zahlten für dasselbe Haus 245 000 Euro.

Gaby Wolf
Gaby Wolf Emder Zeitung