Hannover - Niedersachsens Arbeitsmarkt hat sich zum Jahresende 2022 etwas weniger stabil gezeigt - wie üblich am Anfang des Winters. Wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit (BA) am Dienstag in Hannover mitteilte, wurden bis Mitte Dezember knapp 239 000 Menschen ohne Job registriert, 1,7 Prozent mehr als im November. Die Quote stieg leicht um 0,1 Punkte auf 5,5 Prozent. Bezogen auf den Vorjahresmonat war der Anstieg der Arbeitslosigkeit mit 8,9 Prozent jedoch deutlich stärker. Die BA erklärte dies teils mit der Aufnahme Geflüchteter aus der Ukraine. Insgesamt sei die Situation aber immer noch relativ robust.

In der kalten Jahreszeit nimmt die saisonale Beschäftigung in Außenberufen etwa auf dem Bau oder in der Landwirtschaft ab. Laut BA wurden manche Betriebe zuletzt generell vorsichtiger bei Neueinstellungen. Dennoch besteht auch im Nordwesten weiterhin ein hoher Bedarf an Arbeits- und Fachkräften: Derzeit gibt es etwa 77 000 offene Stellen. Aus der Ukraine Geflüchtete kämen inzwischen recht gut auf dem niedersächsischen Arbeitsmarkt unter, hieß es.

BA-Regionalchef Johannes Pfeiffer sieht die Lücke bei qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als problematisch an: „Deutschland muss besser werden, Fachkräfte aus Drittstaaten zu gewinnen und zu halten, aber auch die inländischen Potenziale noch besser zu erschließen.“