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Luftfahrt-Geschichte Sullys spektakuläre Notlandung im eiskalten Fluss

Barbara Munker

San Francisco/New York - Bescheidenheit zeichnet den „Held vom Hudson“ auch heute noch aus. „Gegen das H-Wort habe ich mich immer gewehrt“, sagt US-Pilot Chesley B. Sullenberger. Fliegerei sei ein „Teamsport“, und wie so oft im Leben habe Zusammenarbeit damals zum Erfolg geführt und Leben gerettet. Sully, so sein Spitzname, blickt vor seinem 70. Geburtstag am Samstag (23. Januar) zwölf Jahre zurück – auf seine spektakuläre Notwasserung am 15. Januar 2009 auf dem New Yorker Hudson River.

Herausforderung

Ob er es mag oder nicht, für viele Menschen ist Sully der Held schlechthin. 155 Menschen waren an Bord von US-Airways-Flug 1549, nach einer Stunde Flug sollte der Airbus in Charlotte (North Carolina) landen. Doch kurz nach dem Start auf dem New Yorker LaGuardia Flughafen fielen durch die Kollision mit einem Gänseschwarm beide Triebwerke aus. Die Motoren brannten, die Schubkraft war weg, an eine Rückkehr zur Startbahn oder den Anflug eines anderen Flughafens war nicht zu denken. Copilot Jeff Skiles gab das Steuer ab an Sullenberger, ein ehemaliger Militärpilot mit 40 Jahren Flugerfahrung.

„Ich wusste sofort, das dies ein einzigartiger Notstand ist, die größte Herausforderung, der schlimmste Tag meines Lebens“, erinnert sich Sullenberger. Doch sein Ziel sei klar gewesen, die Maschine intakt zu Boden zu bringen. „Wenn nur eine Person nicht überlebt hätte, hätte ich das als tragisches Versagen empfunden.“

Meisterleistung

„Wir gehen auf den Hudson runter“, funkte der damals 57-Jährige mit ruhiger Stimme an den Tower. Die Landung im eisigen Hudson River war eine fliegerische Meisterleistung. Der Airbus überschlägt sich nicht, bricht nicht auseinander, als er mit Tempo 250 auf das Wasser knallt.

In wenigen Minuten klettern die Passagiere auf die Tragflächen des Fliegers. Boote kommen zur Rettung. Sullenberger geht als Letzter von Bord. Er sucht zuvor noch einmal die sinkende Maschine ab, um auch wirklich niemanden zurückzulassen.

Den Dank eines Passagiers quittiert er mit einem Lächeln und den Worten „Gern geschehen“. Seiner Frau Lorrie und den beiden Töchtern daheim in Kalifornien berichtete er kurz danach am Telefon ruhig: „Hier gab es einen Unfall.“

Seit 2010 ist Sullenberger im Ruhestand und setzt sich als Experte für Flugsicherheit und Unfallermittlungen ein. Auf seiner Webseite nennt der Aktivist als neueste Mission: „unsere Demokratie schützen“. Es wäre eine „Pflichtverletzung“, wenn er sich als bekannte Figur nicht für so etwas Wichtiges einsetzen würde, sagt er – und freut sich auf die Biden-Harris-Regierung .

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