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Digitale Spuren Was das Internet so alles über uns weiß

Lars Laue Büro Hannover

Hannover - 80 Lehrer und Schulsozialarbeiter sowie Erzieher und Mitarbeiter der Jugendhilfe aus Oldenburg, Osnabrück, Wilhelmshaven, Emden, Westerstede, Wildeshausen, Hude und dem übrigen Niedersachsen haben sich am Mittwoch in Hannover mit einer ganz entscheidenden Frage befasst: Wie können Jungen und Mädchen dazu motiviert werden, kritisch und selbstbestimmt durch das Internet zu surfen?

Zweifelhafte Vorbilder

„Mädchen und Jungen nutzen für die eigene Identitätsfindung zunehmend Vorbilder in den Sozialen Medien. Stars und vermeintlich prominenten Trendsettern zu folgen, ist in den digitalen Netzwerken so einfach wie nie zuvor. Vor allem Mädchen wird dabei geradezu eingeimpft, dass gutes Aussehen und das Streben nach dem angesagten Schönheitsideal Erfolg verspricht“, betont Eva Hanel, Referentin für Jugendmedienschutz der Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen (LJS), die zu dem Seminar eingeladen hatte. Pädagogische Fachkräfte seien aufgefordert, diese Entwicklung kritisch zu verfolgen, um den Anschluss an die Lebenswirklichkeit von Mädchen und Jungen nicht zu verpassen.

In ihrem Vortrag über aktuelle Trends und Marketingstrategien in den Sozialen Medien erläuterte Prof. Dr. Sonja Ganguin von der Universität Leipzig, wie Facebook, Instagram, YouTube, Steam oder Twitch und selbst Messenger wie WhatsApp oder Telegram neue Kommunikationsformen und öffentliche Räume mit eigenen Normen schaffen. Für Werbende seien dabei insbesondere solche Formate interessant, die die Grenzen zwischen Mediennutzung und Werbung, zwischen Lebenswelt und Marketing verschwimmen lassen. Dabei spielten die sogenannten Influencer – zumeist jüngere Menschen, die allein durch ihre große Reichweite in den sozialen Medien in der Lage sind, die öffentliche Meinung mitzugestalten – eine zunehmende Rolle.

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Die Professorin empfiehlt Eltern und Fachkräften, die digitalen Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen ernst zu nehmen und sie als Experten zu betrachten. „Das stärkste pädagogische Instrument bleibt, Kinder und Jugendliche bis zu einem gewissen Punkt bei ihren Medienerfahrungen zu begleiten und Aspekte wie Marketingintentionen aufzugreifen“, betonte Ganguin.

Spezielles Videoformat

Ein Videospiel kommentieren und parallel die Spielszenen aufzeichnen, um das Ergebnis auf YouTube zu veröffentlichen – so entstehen „Let’s-Play-Videos“. Die Ergebnisse werden millionenfach von Kindern und Jugendlichen geklickt. Die auf diesem Feld aktiven YouTuber gelten in der jungen Zielgruppe oft als Kultfiguren. „Grund genug für Pädagogen und Eltern, sich damit auseinanderzusetzen“, findet Stefan Berendes, Medienpädagoge bei der Landesarbeitsgemeinschaft Jugend und Film Niedersachsen. Er empfiehlt, „Let’s Plays“ auf YouTube als Anknüpfungspunkte für die medienpädagogische und -praktische Arbeit mit Jugendlichen zu nutzen.

In ihrer Projektreihe „Hauptsache Action“ bietet die Landesstelle Jugendschutz Niedersachsen Let’s-Play-Workshops an. Dabei können sich Jugendliche selbst als Spielkommentatoren versuchen und dabei einiges über die Mechanismen von YouTube herausfinden.

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