Kirchhatten - Im Dezember hat Otto Boekhoff auf dem Parkplatz zwischen Hauptstraße und Immenweg noch persönlich Tannenbäume verkauft. Jetzt steht er wieder hier, mitten in Kirchhatten, um der NWZ die Pläne für einen von ihm und seinen Söhnen geplanten Neubau vorzustellen.
Das Gebäude mit 360 Quadratmeter Nutzfläche und Solaranlage auf dem Dach erfüllt die KfW55-Kriterien für Energieeffizienz und wird neben Wohnungen im 1. Stock und Dachgeschoss auch Platz für ein großes Café bieten. Die Rede ist von 40 Innenplätzen und weiteren 20 im Außenbereich. Betreiber werde das Bäckereiunternehmen Meyer-Mönchhof, so Boekhoff. „Mit denen arbeiten wir auch an unseren anderen Standorten zusammen.“
Für Senioren und Singles
In den Stockwerken über dem Café ist Platz für insgesamt vier Wohnungen vorgesehen: zwei á 60 Quadratmeter, eine mit 53 und eine mit 51 Quadratmetern. Damit bekommt Kirchhatten etwas, das in vielen Orten derzeit Mangelware ist – kompakten Wohnraum, der besonders für Alleinstehende und Senioren geeignet ist. Ein Fahrstuhl im Gebäude soll sicherstellen, dass auch ältere Menschen hier dauerhaft wohnen können. Einbauküchen und Badezimmermobiliar gehören zur Grundausstattung, die beiden Wohnungen im 1. Stock bestehen aus Küche, Esszimmer, zwei Schlafzimmern, Flur, Bad und Abstellkammer; die kleineren beschränken sich auf jeweils ein Schlafzimmer. Vor dem Haus stehen Autofahrern insgesamt neun Parkplätze zur Verfügung.
„Baubeginn ist in Kürze“, sagt Otto Boekhoff. Die Baugenehmigung durch den Landkreis liege der OTO Boekhoff Gesellschaft seit einer guten Woche vor. 80 Prozent der benötigten Handwerksunternehmen habe man bereits beisammen. Bezugsfertig soll das Haus mit Verblendmauerwerk in Klinkeroptik Ende des Jahres sein. Projektiert wird der Bau durch die pSH Projektplanung GmbH in Bad Zwischenahn.
Blick zurück
Für Otto Boekhoff schließt sich in Kirchhatten ein Kreis. Sprung zurück, etwa 50 Jahre in die Vergangenheit: Anfang der 1970er Jahre kauft er einen landwirtschaftlichen Hof an der Hauptstraße samt benachbarter Freifläche. Dort lässt der weitsichtige Kaufmann 1976 einen Lebensmittelmarkt errichten – mit der damals ungewöhnlichen Größe von 200 Quadratmetern Verkaufsfläche. „Das ist doch viel zu groß, haben damals viele gesagt“, erinnert sich der 73-Jährige gut. Doch er war sich schon damals sicher, dass die Zeit der Tante-Emma-Läden bald vorbei sein würde. Später wuchs der Standort durch den Anbau für einen Getränkemarkt noch mal weiter. Seit 2016 nutzt die VHS den Standort, Hauptstraße 12, für ihre „Wissenswerkstatt“.
Dort, wo jetzt noch ein großer Parkplatz liegt, stand früher ein altes Wirtschaftsgebäude – und bald also ein modernes Wohn- und Geschäftshaus. Der Ort Kirchhatten verändert sich weiter. An dieser Stelle in die richtige Richtung.