Wremen - Interessenten aus Hamburg, Hannover, dem Allgäu und sogar Australien hatten sich beworben. Als Leuchtturmwärter im kleinen Nordsee-Dorf Wremen arbeiten nun sieben Rentner, die zuvor als Meteorologe, Handwerker oder Unternehmensberater tätig waren. Und es gibt drei Berufstätige: Ein Meeresbiologe, der an der Küste verankert bleiben möchte, sowie ein selbstständiger Physiotherapeut, der einen Tag in der Woche Zeit hat. Auch eine Frau ist dabei: Die 39-Jährige arbeitet im Schichtdienst in Verden. Alle anderen kommen aus der Umgebung.

Erst wurde in Wremen händeringend ein Leuchtturmwärter gesucht – dann wurde das Dorf mit Bewerbungen überschüttet. Eine Ausschreibung für den ehrenamtlichen Posten in dem Ort bei Bremerhaven vor einem Jahr stieß auf viel Interesse: „Wir haben 120 Bewerbungen bekommen“, sagt Henning Siats vom Wremer Heimatkreis.

Voraussetzungen für den Job: Er oder sie muss Interesse an der Seefahrt haben, Ebbe und Flut erklären sowie mit Wind und Wetter umgehen können. 15 Bewerber wurden ausgewählt und eingeladen, zehn blieben schließlich übrig. „Diese zehn Leute teilen sich den Dienst, es gibt einen Dienstplan“, sagt Siats. Ganz wichtig sei, „einfach Kontakt zu den Urlaubern und Tagesbesuchern zu haben und mit ihnen zu klönen“.

Der Leuchtturm „Kleiner Preuße“ am Eingang des Kutterhafens ist heute kein offizielles Seezeichen mehr. Tatsächlich ist er auch nur ein Nachbau des 1930 außer Dienst gestellten Originals.