Berlin - Ein achtjähriger Junge ist in Berlin von einem herabstürzenden Stück eines Baumstamms erschlagen worden – Polizei und Staatsanwaltschaft gehen nun von einer vorsätzlichen Tat aus. Der Holzklotz sei nach ersten Erkenntnissen aus dem 15-stöckigen Hochhaus im Berliner Norden geworfen worden, sagte der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, am Montag. „Wir ermitteln wegen eines vorsätzlichen Tötungsdeliktes. Von einem Unglück gehen wir nicht aus.“

Die Tat im Märkischen Viertel (Reinickendorf) ereignete sich am Sonntag. „Die beiden Jungen sind an dem Haus vorbei geradelt. Dann ist aus dem Haus heraus ein Stück eines Birkenstammes hinuntergeworfen worden“, sagte Steltner. „Der achtjährige Junge wurde am Kopf getroffen und erlitt schwerste Verletzungen, an denen er starb.“

Nach der Tat untersuchten die Experten der Spurensicherung stundenlang zahlreiche Balkone. Zeugen und Nachbarn wurden befragt. Steltner sagte, bisher gebe es keine konkreten Verdächtigen. Zeugenaussagen müssten noch ausgewertet werden. Zu Gerüchten, die in dem Hochhaus und der Nachbarschaft zu einem möglichen Täter umgingen, wollte sich Steltner nicht konkret äußern. Fingerabdrücke werden nach Einschätzung von Polizisten auf dem Holz nicht zu finden sein, aber für DNA-Spuren bestehe eine sehr gute Chance, hieß es. Am Montag standen brennende Kerzen vor dem Hochhaus, daneben lagen Blumen und ein Teddybär.