Mainz/Frankfurt - Das Internet ist für immer weniger Menschen in Deutschland Neuland. In diesem Jahr sind bereits 63,3 Millionen Menschen in der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren online, was einem Anteil von 90,3 Prozent entspricht. Nach der Onlinestudie 2018 von ARD und ZDF ist das eine Steigerung von 0,9 Millionen Menschen oder 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Erstmals wurde demnach der 90-Prozent-Wert überschritten.

Besonders deutlich stieg nach den Angaben beider Sender die Zahl der Menschen, die das Internet täglich nutzen: Das Plus liege bei 3,8 Millionen im Vergleich zum Vorjahr. Seit 2015 habe sich dieser Personenkreis um knapp 10 Millionen Menschen, von 44,5 auf 54 Millionen, erhöht und liege bei 77 Prozent. 39 Prozent der Betroffenen nutzten das Internet täglich zum Medienkonsum. Der Rest verteile sich auf Kommunikation etwa über Messenger-Dienste, Surfen, Shoppen, Suchen und Spielen. Nach der Studie steigt auch die tägliche Nutzungszeit im Internet weiter. Sie liege jetzt bei 196 Minuten, das sind 47 Minuten mehr als im Vorjahr. Bei den unter 30-Jährigen betrage sie knapp sechs Stunden, während die ab 70-Jährigen nicht einmal eine Stunde pro Tag online seien. Im Durchschnitt würden 82 Minuten für Mediennutzung aufgewendet und 87 Minuten mit Individualkommunikation verbracht, die in vielen Fällen auf Chatdiensten wie WhatsApp basiere.

Laut Studie hat die Nutzungsfrequenz von Audio- und Videoinhalten weiter zugenommen. Die zumindest wöchentliche Nutzung von Video Online-Angeboten liege bei 60 Prozent (52 Prozent im Vorjahr). Der Zuwachs basiere auf Nutzungssteigerungen bei Videoportalen (39 Prozent nutzten sie mindestens einmal wöchentlich, plus 8 Prozentpunkte), bei Video-Streamingdiensten (31 Prozent, plus 8 Prozentpunkte) sowie bei Sendungen in den Onlineangeboten der Fernsehsender (24 Prozent, plus 6 Prozentpunkte). Auch die wöchentliche Audionutzung bei Musik-Streamingdiensten, per Internet verfügbaren Radiosendungen und Audio-Podcasts habe weiter zugenommen.