Barßel - Marco Bode traut Florian Kohfeldt zu, bei Werder Bremen eine erfolgreiche Ära zu prägen. „Er ist der perfekte Trainer für uns – aktuell, und hoffentlich auch noch für lange Zeit“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende von Werder beim Herbstempfang der Gemeinde Barßel (Kreis Cloppenburg), wo er am Montag als Festredner auftrat.

Der 36-jährige Kohfeldt sitzt seit circa einem Jahr auf der Bank des Fußball-Bundesligisten und gilt als Shootingstar in der Trainerszene. Im Frühjahr war sein Vertrag in Bremen um drei Jahre bis 2021 verlängert worden.

Bode räumte ein, dass es im Herbst vergangenen Jahres eine durchaus mutige Entscheidung des Vereins gewesen sei, in Kohfeldt zum dritten Mal in Folge den Trainer des U-23-Teams zum Chefcoach der Bundesligamannschaft zu befördern, nachdem sich zuvor mit Viktor Skripnik und Alexander Nouri kein nachhaltiger Erfolg eingestellt hatte. Dieser Mut sei aber belohnt worden, betonte Bode.

„Florian bringt fachlich und von der Persönlichkeit her alles mit, was ein Bundesliga-Trainer benötigt“, meinte Werders Ehrenspielführer und setzte zu einer Lobeshymne auf den jungen Coach an: „Er ist sehr empathisch, hat eine große Nähe zu den Spielern, geht aber gleichzeitig sehr kritisch mit ihnen um – auch mit den Stars. Florian ist extrem ehrgeizig und nie zufrieden“, sagte Bode, der zudem Kohfeldt bescheidenes Auftreten in der Öffentlichkeit schätzt: „Das passt zu Werder.“

Der Europameister von 1996 und Vizeweltmeister von 2002 hofft, dass die Bremer nach Jahren des Abstiegskampfes nun mit Kohfeldt und Sportchef Frank Baumann wieder an frühere, erfolgreiche Zeiten anknüpfen können. „Sie können Werder wieder da hinbringen wo Werder hingehört“, sagte Bode und zog einen Vergleich zu den Glanzzeiten unter den Trainern Otto Rehhagel und Thomas Schaaf als es der Club über Jahre geschafft habe, „aus wenig viel zu machen“.

Bode verteidigte erneut die Entscheidung, den Einzug in den Europapokal öffentlich als Saisonziel auszugeben. „Natürlich ist das ambitioniert. Aber ich bin davon überzeugt, dass es leistungsfördernder ist, positive Ziele zu formulieren als nur zu sagen, dass man den Abstieg vermeiden will“, sagte der 49-Jährige.

Trotz des gelungenen Saisonstarts mit Platz vier nach sieben Spieltagen warnte Bode vor zu großer Euphorie. „Die ersten Spiele haben gezeigt, dass wir mit allen Teams in der Liga mithalten können – aber eben nur, wenn wir 100 Prozent abrufen. Wir sollten daher bescheiden und hungrig bleiben“, betonte der Aufsichtsratsboss und meinte mit Blick auf das Auswärtsspiel bei Schalke 04 am Samstag: „Schalke hat sich nach einem schlechten Start gefangen. Das wird ein heißes Ding und ein erster echter Gradmesser für unsere Mannschaft.“