Berlin - Gute Soundbars haben einiges zu bieten: „Mehr Dynamik im Klang, lautere Schlaginstrumente, tiefere Bässe“, bescheinigt ihnen der Akustikexperte der Stiftung Warentest. So wuchtig diese Lautsprecherriegel klingen, so zurückhaltend wirken sie im Wohnzimmer: Einfach vor den Fernseher geschoben, ein Kabel ins TV-Gerät, eins in die Steckdose. Kommt eine externe Bassbox dazu, kann die irgendwo im Raum stehen und per Bluetooth-Funk verbunden werden – kein Kabelsalat mehr wie bei Heimkinoanlagen üblich.

Die Stiftung Warentest hat 17 einfach ausgestattete Soundbars ohne WLan-Anschluss geprüft, davon elf mit separater Bassbox und sechs einteilige. Mit Preisen zwischen 165 und 600 Euro sind die einfachen Soundbars deutlich günstiger als solche mit WLan-Anschluss. Die lieferten in den vorherigen Tests allerdings auch oft den deutlich besseren Ton. Das hat sich geändert: Zwar sind die einfachen Klangriegel wegen des fehlenden WLan-Anschlusses nach wie vor nicht vernetzbar – klanglich müssen sie sich aber nicht mehr verstecken.

Teilweise klingen die einfachen Soundbars sogar besser als ihre teuren Geschwister, allen voran der Testsieger: Mit Yamahas YAS-207 brilliert erstmals eine Soundbar mit sehr gutem Ton.

Die einfachen Soundbars sind teilweise etwas schwieriger zu handhaben als die Geräte aus dem Vorjahr. Neben begrenzten Bedienoptionen trüben eingeschränkte Einstellmöglichkeiten den Gesamteindruck.

Neun Lautsprecherriegel haben nur Leuchtdioden, die je nach Befehl verschiedenfarbig oder unterschiedlich oft blinken. Was die Leuchtsignale bedeuten, müssen Nutzer lernen, die Kontrolle der Einstellung ist aber auch dann schwer.

Immerhin: Soundbar und Fernseher müssen nicht von derselben Marke stammen. Eine einheitliche Ausstattung mag elegant aussehen. Klangvorteile bietet sie nicht.

Generell gilt: Stereoklang ist mit Soundbars kaum zu bekommen. Zwar stecken in den Riegeln mehrere Lautsprecher. Allerdings liegen sie so nah beieinander, dass der Stereoeffekt nur auftritt, wenn man sehr nah davorsitzt Das ist beim Fernsehen unrealistisch. Die besten Soundbars klingen trotzdem gut genug, um etwa das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker auf der Couch vor dem Fernseher zu genießen. Wer aber Stereo will, muss nach Alternativen suchen.

Ob die Basslautsprecher im Gehäuse der Soundbar stecken oder in einer eigenen Box, ist nicht nur eine ästhetische Frage. Separate Subwoofer erzeugen einen im Schnitt höheren Schalldruck im Bassbereich. Liebhaber von Rockmusik und Knalleffekten fahren daher mit externer Bassbox am besten. Von den einteiligen Soundbars kann neben der befriedigenden Bose nur die gute Nubert klanglich mithalten. Die Klassenbeste ist mit fast 17 Kilo aber ein schwerer Brocken.

  Die beste Soundbar ist die Yamaha YAS-207 mit separater Bassbox. Sie überzeugt mit sehr gutem Klang und ist mit 330 Euro recht günstig. Von den einteiligen Lautsprecherriegeln empfiehlt sich die Nubert nuPro AS-250 (585 Euro) mit gutem Klang. Mehr ausgeben muss, wer seine Soundbar per WLan vernetzen oder gar mehrere Räume bespielen will. Samsung HW-K850 (790 Euro) und Yamaha YSP-2700 (700 Euro) lagen im Test im November 2017 vorn.