Berlin/Cloppenburg - Er hat auf den Freund seiner 18-jährigen Tochter geschossen und diesen lebensgefährlich verletzt. Dafür ist der Vater nun in Berlin zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht sprach den 47-Jährigen wegen der Attacke auf offener Straße am Dienstag des versuchten Totschlags schuldig. Zudem soll der Verurteilte an den Geschädigten ein Schmerzensgeld in Höhe von 75 000 Euro zahlen. Auf einen geplanten oder Mord vermeintlich im Namen der Ehre gebe es aber keine Hinweise, so das Gericht.

Der deutsch-türkische Vater, der jesidischen Glaubens ist und mit seiner Familie im niedersächsischen Cloppenburg lebt, war mit seiner Ehefrau im Oktober 2017 in die Hauptstadt gefahren. Sie hätten die damals 18-jährige Tochter zurückholen wollen, hieß es weiter im Urteil. Das Mädchen hatte über das Internet einen muslimischen Mann kennengelernt und sich heimlich zu ihm nach Berlin abgesetzt. Sie sei zum Islam konvertiert.