Berlin - WhatsApp schränkt im Kampf gegen die Verbreitung von Falschmeldungen die Weiterleitung von Nachrichten weltweit deutlich ein. Nach einer halbjährigen Test-Phase können Nutzer Nachrichten künftig generell nur noch an einen beschränkten Kreis von fünf Empfängern weiterleiten, hieß es in einem Blog-Eintrag des Messenger-Dienstes. Bislang konnten Nachrichten an bis zu 20 Teilnehmer verschickt werden.

Mit der Einschränkung der Nutzungsmöglichkeiten rea-giert der Facebook-Konzern unter anderem auf Vorfälle in Indien, wo die neuen Regeln bereits seit einer Weile getestet wurden. Dort war es im vergangenen Jahr zu einer ganzen Reihe von Lynchmorden gekommen.

Auslöser waren jeweils per WhatsApp verschickte Falschnachrichten. Über WhatsApp massenweise verbreitete Fake News wurden allerdings auch in Brasilien während der Wahlen im Oktober beklagt.

In Indien wurde zum Beispiel ein gekürztes Video, das eigentlich zur Aufklärung über die Gefahren von Kindesentführungen erstellt worden war, massenweise verbreitet. Das Ende des Videos, in dem die Kinder mit einer Warnung vor Fremden zurück gebracht wurden, war herausgekürzt. In der Folge kam es zu Dutzenden Angriffen von aufgebrachten Mobs auf vermeintliche Kindesentführer.

Über einen Zeitraum von sechs Monaten sei nun das Feedback von Nutzern ausgewertet worden, hieß es. Die Anzahl der weitergeleiteten Nachrichten sei damit „global erheblich reduziert“ worden, sagte ein WhatsApp-Sprecher. Damit werde der Chat-Dienst wieder zum Instrument vorrangig für Nachrichten mit engen Kontakten.