Berlin/Dresden - Seltenes Bild für Frühaufsteher: Der Vollmond schimmerte am Montagmorgen während einer totalen Mondfinsternis rötlich. Das sah man in weiten Teilen Deutschlands. „Heute haben wir sogar eine sehr helle Finsternis“, sagte die Leiterin des Planetariums in Bochum, Susanne Hüttemeister.

Besonders in der Mitte Deutschlands habe man die Mondfinsternis gut sehen können, sagte DWD-Meteo­rologe Robert Hausen. Vor allem im Norden und im Alpenvorland machte das Wetter den Mond-Fans einen Strich durch die Rechnung: Viele Wolken verdeckten dort die Sicht.

Zu einer solchen Mondfinsternis kann es nur bei Vollmond kommen. Sonne, Erde und Mond liegen dabei genau auf einer Linie. „Die Mondbahn ist geneigt gegen die Erdbahn“, erklärte Hüttemeister. „Deswegen läuft der Mond normalerweise südlich oder nördlich vorbei am Erdschatten. Heute trifft er ihn genau.“

Der Mond erscheint rötlich, weil rotes Licht durch die Erdatmosphäre in den Schatten gestreut wird. „Deshalb kommt auch der etwas unschöne Begriff Blutmond, den man überall liest, der aber eigentlich von einer amerikanischen Weltuntergangssekte erfunden worden ist und gar nicht historisch ist“, sagte Hüttemeister, die gemeinsam mit rund 200 Mondfans gen Himmel schaute.

Auch die Polizei Hameln machte ein Foto vom roten Mond und twitterte: „Mond kaputt? Keine Sorge. Dem Mond geht es gut. Also kein Grund, bei der #Polizei anzurufen. Der Erdtrabant hat sich heute Morgen kurz ein neues Gewand übergezogen. In der nächsten Nacht sieht er wieder so aus, wie wir ihn kennen.“

Wer den kupferroten Mond in der Nacht verpasst hat, muss sich gedulden: Zwei richtig gut von Deutschland aus zu sehende totale Mondfinsternisse werde es erst in den Jahren 2028 und 2029 geben, so das Deutsche Zen­trum für Luft- und Raumfahrt.