Klingenmünster/Berlin - Pünktlich um 2.00 Uhr wurden am Sonntag die Uhren um eine Stunde vorgestellt. In Deutschland gilt damit wieder die Sommerzeit - genauso wie in allen EU-Mitgliedstaaten und auch in der Schweiz. Das Europäische Parlament stimmte zwar dafür, die Zeitumstellung nach dem Jahr 2021 aufzugeben. Eine Festlegung durch die Mitgliedstaaten im Rat ist jedoch nicht in Sicht.

Es bleibt vorerst dabei, dass die Umstellung viele Menschen eine Stunde Schlaf kostet. Gleichzeitig bedeutet es aber auch, dass es abends länger hell bleibt. Wie eine repräsentative Umfrage der Krankenkasse DAK ergab, hat in Deutschland jeder vierte Mensch über 14 Jahren gesundheitliche Probleme durch die Zeitumstellung. Die meisten davon klagten allgemein über Müdigkeit.

Dafür, dass die Zeitumstellung seit ihrer Wiedereinführung 1980 ohne Probleme klappt, sorgt die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig. Ihre Mitarbeiter programmieren einen Zeitsender im hessischen Mainflingen, der das Signal zur Umstellung aussendet.

Besonders achtsam sein sollten nach der Zeitumstellung alle Autofahrer. Denn die Zahl der Wildunfälle steigt im April und Mai im Vergleich zum März um mehr als das Doppelte an, wie eine Auswertung des Tierfund-Katasters des Deutschen Jagdverbandes (DJV) ergeben hat. Besonders gefährlich ist demnach die Tageszeit zwischen 6.00 und 9.00 Uhr. Im Juni gehen die Zahlen dann wieder deutlich zurück.

Im Frühjahr begeben sich Wildtiere wie Rehe verstärkt auf die Suche nach Futter und Revieren. Sie nutzen dafür überwiegend die Dämmerung, und genau das macht die Zeitumstellung risikoreich. Denn wenn die Uhren jetzt um eine Stunde vorgestellt werden, fällt der Berufsverkehr für einige Wochen wieder in die Zeit der Dämmerung.

Zwar dürften wegen der aktuellen Corona-Pandemie weniger Autofahrer zur Arbeit pendeln - doch die Gefahr bleibt. Besonders hoch ist sie laut DJV auf Straßen durch Wald und an unübersichtlichen Wald- und Feldrändern - speziell dann, wenn neue Straßen durch solche Gebiete führen. Denn die Tiere laufen weiterhin ihre gewohnten Strecken.