Palma/Hannover - Bei dem schweren Unwetter auf der spanischen Insel Mallorca sind drei Deutsche ums Leben gekommen. Bei zwei am Donnerstag entdeckten Leichen handle es sich um ein deutsches Ehepaar, bestätigte eine Sprecherin des Notdienstes der Balearen der Deutschen Presse-Agentur. Auch ein bereits kurz nach dem Unwetter geborgener Toter sei ein Deutscher, sagte die Sprecherin. Bei diesem handelt es sich um einen Journalisten aus Niedersachsen, wie am Abend der Chefredakteur der „Neuen Presse“ in Hannover bestätigte. Der Reporter sei auf der Insel im Urlaub gewesen. Er habe am Dienstag eine Freundin vom Flughafen abholen wollen, sei dort aber nie angekommen. Die Freundin und eine Nachbarin haben den Mann demnach identifiziert.

Insgesamt stieg die Zahl der Toten auf der Urlaubsinsel damit auf zwölf. Auch in anderen südeuropäischen Regionen gab es verheerende Unwetter mit Starkregen und Toten. Die italienische Insel Sardinien und außerdem Südfrankreich traf es dabei extrem.

Das Ehepaar auf Mallorca sei in der Nähe seines Fahrzeugs gefunden worden, das auf der überfluteten Strecke zwischen den Orten Artà und Canyamel leer aufgefunden worden war, hieß es. Zur genauen Herkunft der deutschen Opfer gab es zunächst keine Angaben, aber das Paar soll Informationen des Notdienstes zufolge auf Mallorca gelebt haben. Nach Angaben des spanischen Fernsehens waren die beiden 63 und 61 Jahre alt.

Ein fünfjähriges Kind wurde weiter vermisst. Nach Angaben von Balearen-Präsidentin Francina Armengol beteiligten sich rund 800 Einsatzkräfte an der Suche nach dem Jungen und den Deutschen.

Nach einem Sturzregen am Dienstagabend waren mehrere Orte an der Ostküste Mallorcas überschwemmt worden. Straßen verwandelten sich in reißende Flüsse und wurden teilweise komplett weggespült.

Die Ortschaften Betlem und Colònia de Sant Pere seien weitgehend von der Außenwelt abgeschnitten, berichtete das „Mallorca Magazin“.

Bei den anderen auf Mallorca geborgenen Toten handele es sich um sechs Männer und vier Frauen, so die Einsatzkräfte auf Twitter. Neben den Deutschen seien drei weitere Opfer Ausländer.

Am schlimmsten betroffen war der Ort Sant Llorenç des Cardassar 60 Kilometer östlich von Palma. Innerhalb von nur zwei Stunden waren in der Region nach Angaben des Wetterdienstes mehr als 230 Liter Wasser pro Quadratmeter vom Himmel gefallen. Daraufhin trat ein Bach über die Ufer, Wassermassen rissen alles mit, was sich ihnen in den Weg stellte.