Bonn - „Der Krieg ist der Vater aller Dinge“, so hat der griechische Philosoph Heraklit 500 Jahre vor Christus formuliert. Zumindest für die Konservendose gilt dieser Spruch. Denn es war Napoleon Bonaparte, der 1795 einen Wettbewerb für ein Konservierungsverfahren ausrief, um seine immer größer werdende Armee versorgen zu können – und so die Suche nach neuen Verpackungen einleitete. Dank Corona erleben Büchse und Konserve ein Comeback.

Serbischer Bohneneintopf, Ravioli, Nasi Goreng oder Pfirsiche: Dosen sind leicht zu transportieren und gut zu stapeln. Aktuell registrieren die Hersteller von Metallverpackungen eine deutlich gestiegene Nachfrage. „Zum Teil produzieren die Verpackungshersteller bereits an der Auslastungsgrenze“, sagte der Geschäftsführer des Verbands Metallverpackungen, Jörg Höppner.

Noch seien die Lieferketten stabil, doch Engpässe in der Zulieferindustrie oder personelle Ausfälle, etwa infolge von Quarantäne-Regelungen, könnten die Produktion gefährden. „Schwerpunktmäßig steigt der Bedarf an Dosen für Fertiggerichte, Suppen und Eintöpfe am deutlichsten an.“ Aus der Futtermittelindustrie werde zurzeit ein deutlich erhöhter Bedarf an Dosen für Haustiernahrung gemeldet.

Auch nach Einschätzung des Bundesverbands der Ernährungsindustrie kaufen die Deutschen derzeit offenbar nicht nur vermehrt Toilettenpapier, sondern auch Fertigessen. „Hier verzeichnen wir teilweise eine Nachfragesteigerung um 50 Prozent“, sagte Geschäftsführerin Stefanie Sabet am Freitag der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

Die Betriebe liefen „derzeit auf Hochtouren“, um Nachschub beispielsweise in Form von Tiefkühlpizzen oder -pfannengerichten zu produzieren. „Dosen und Verpackungen sind mittlerweile ein knappes Gut.“