Köln - Der gut vier Meter kurze Escort MK III beschleunigte die Kölner Werke auf zeitweise 17,2 Prozent Marktanteil. Mit weltweit 820 000 Einheiten im ersten vollen Verkaufsjahr besetzte der Escort die Pole Position des global meistproduzierten Autos vor VW Golf und Toyota Corolla.

Die Titelseiten der Boulevardpresse füllte der Ford vor allem als Rechtslenker royaler Provenienz – als favorisiertes Fahrzeug von Lady Diana Spencer. Mit einem frühen Escort MK III fuhr Diana zu Rendezvous mit dem britischen Thronfolger Prinz Charles, mit einem eleganten Escort Cabriolet parkte die Prinzessin vor den Polo Clubs, mit einer personalisierten Version des furiosen Racers Escort RS Turbo S1 fuhr die junge Mutter ihre Söhne, die Prinzen William und Harry, durch die Straßen von London und mit einem Escort entzog sie sich laut Medienberichten mehrfach den Blicken allzu neugieriger Beobachter oder Bewacher.

Schon Mitte 1975 und damit sofort nach dem Launch des Escort MK II begann die Entwicklung des vorläufig „Erica“ genannten Ford-Weltautos für die 1980er Jahre. Die amerikanische Ford-Konzernzentrale wollte den Kompakten vollkommen umkrempeln und investierte den Rekordbetrag von umgerechnet 2,5 Milliarden Euro in den Neuen, der auch in den USA reüssieren sollte. Dort hatte die erste Ölkrise einen kurzzeitigen Downsizing-Trend bewirkt.

„Erica“ erhielt deshalb nicht nur modernen Frontantrieb samt Schrägheck, sondern auch ein fast konkurrenzlos großes Motorenprogramm, für Europa mit Leistungswerten zwischen 50 und 132 PS, inklusive des ersten kleinen Ford-Diesels.

Maßstäbe setzte zudem das fast verwirrend vielfältige Karosserieportfolio aus drei- und fünftürigen Schräghecks mit klassengrößtem Kofferraum, drei- und fünftürigem Kombi „Turnier“, den flügelbewehrten Leistungsträgern XR3, RS Turbo und RS 1600i (als Basis für die Motorsport-Gruppe A) sowie einem bei Karmann produzierten Cabriolet.

Ab 1983 ergänzte der viertürige Orion das Angebot. Dieser Escort in Form einer klassischen Stufenhecklimousine gewann nicht wenige konservative Käufer, die den damaligen Wechsel von Ford Taunus/Cortina auf die Aerolimousine Sierra nicht mitmachten. Auch die Fraktion der Lieferdienste vergaß Ford nicht, denn als Lastesel fungierte der überraschend viel gefragte Transporter Express 35/55 mit gefälligem kombi-ähnlichem Kastenaufbau.

Sicherheitsinnovationen wie das in der Kompaktklasse neue ABS-Bremssystem und die damals angesagten großflächigen Kunststoffstoßfänger hielten den Escort bis 1990 frisch und in den südamerikanischen Fertigungsstätten sogar noch länger.