Düsseldorf - Wegen Mordes an seiner Tochter steht ein 33-jähriger Familienvater in Düsseldorf vor Gericht. Beim Prozessauftakt am Freitag schwieg der Angeklagte zu den Vorwürfen. Es wurde aber bekannt, dass seine Anwälte im Scheidungsverfahren behauptet hatten, es handele sich um einen Unfall. Der Angeklagte sei zweimal gestolpert und jeweils auf das Kind gefallen, das dabei wiederum gegen ein Metallregal gestürzt sei.

Der Rechtsmediziner schloss diese Version als Todesursache am Freitag aber aus: Das siebenjährige Mädchen sei erwürgt worden. Das bei der Obduktion vorgefundene Verletzungsbild sei durch die behaupteten Stürze nicht zu erklären.

Der Ägypter soll die Siebenjährige aus Rache an seiner Ehefrau umgebracht haben, der er Untreue unterstellte. Er sei sehr eifersüchtig gewesen, habe seine Frau als „Schlampe“ beschimpft und mehrmals gedroht, seine Tochter umzubringen, so die Staatsanwältin.

Das Drama hatte sich im vergangenen Juli in Düsseldorf abgespielt. In einem Videotelefonat mit der 44-jährigen Mutter soll der bis dahin unbescholtene Vater die weinende Tochter mit einer täuschend echt wirkenden Pistole bedroht haben. Die Frau wählte von ihrem Arbeitsplatz aus den Notruf der Polizei, eine Spezialeinheit eilte zur Wohnung der Familie. Als sich der Mann nach einiger Zeit ergab, fanden die Einsatzkräfte die Tochter leblos in der Wohnung.