Berlin/Oldenburg - Früh aufstehen hat sich gelohnt: An diesem Montagmorgen konnte man den Vollmond rötlich schimmern sehen. Von 5.41 Uhr an lag der Mond etwa eine Stunde lang komplett im Kernschatten der Erde. Da er gerade auf einem besonders erdnahen Abschnitt seiner in etwa elliptischen Bahn ist, erscheint er zudem besonders groß. Zu einer Mondfinsternis kann es nur bei Vollmond kommen. Sonne, Erde und Mond liegen bei dieser Finsternis genau auf einer Linie.

„Die Verfärbung hängt davon ab, wie die Luft beschaffen ist“, erklärt erklärt Bernward Große vom Verein Sternfreunde Oldenburg. Die Farbe könne im Extremfall von grünlich bis tiefrot variieren. „Im Normalfall ist es orange“, sagt Große. Welche Farbe sich ergibt, hängt von der Lichtbrechung in der Atmosphäre ab. „Und vom Schmutz in der Atmosphäre“, betont Große. Das bedeutet: Je roter, desto dreckiger. So habe der Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull im Jahr 2010 „für die schönste Mondfinsternis gesorgt.“

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Ab 4.34 Uhr befand sich der Mond im Kernschatten, die Totalität war um 5.41 Uhr erreicht. Die Mitte der Finsternis war gegen 6.12 Uhr, das Ende der Totalität um 6.44 Uhr. Das Ende fällt dann mehr oder weniger schon mit der Dämmerung zusammen. Um 7.51 Uhr ist der Austritt. Wer bis dahin geschlafen hat, braucht dann auch nicht mehr aufstehen: „Das lohnt sich dann nicht mehr“, sagt Große. Vorher sei die Mondfinsternis mit bloßem Auge gut zu erkennen. Auch fotografieren lasse sie sich, selbst mit einer Handykamera können Aufnahmen möglich sein. Ein gutes Fleckchen Erde, um die Mondfinsternis zu beobachten, seien die Bornhorster Wiesen hinter der Autobahn.

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Die Mondfinsternis ist nach Astronomenangaben sichtbar in Europa, Afrika mit Ausnahme der östlichen Küstenregion, über dem Atlantik, in Nord- und Südamerika, Grönland sowie in der Nordpolarregion.

Für alle, die das Himmelsereignis verschlafen: Zwei richtig gut von Deutschland aus zu sehende totale Mondfinsternisse werde es erst Silvester 2028 und in der Nacht vom 21. auf den 22. Dezember 2029 geben, schreibt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Zuvor können von Deutschland aus allenfalls kurze Abschnitte solcher Ereignisse beobachtet werden.