Oldenburger Land - Drei Kinder hat die alleinerziehende Mutter im Oldenburger Münsterland zu versorgen. Eine kleine Tochter und zwei größere Söhne, sie selbst ist Ende 30. Ursprünglich hat sie eine Ausbildung im Handel absolviert. Seit geraumer Zeit lebt sie hier, sucht derzeit eine Stelle, ist aber auf Hartz IV angewiesen.

Es ist nicht leicht, eine Arbeit zu finden, während man gleichzeitig drei Kinder zu betreuen hat. Zwischendurch ist es ihr immer mal wieder gelungen, Stellen im Niedriglohn-Bereich zu finden, aber auch da war sie auf eine Aufstockung durch staatliche Mittel angewiesen.

Gegenüber den Caritas-Mitarbeitern, die sie unterstützen, berichtet sie eindrucksvoll über die Herausforderungen, wenn man von Hartz IV lebt. „Der Dezember und der Januar sind die schlimmsten Monate. Erst steht Weihnachten vor der Tür. Da möchte man den Kindern was schenken. Ich kann aber nicht ins Geschäft gehen und das kaufen, was die Kinder sich wünschen. Ich versuche immer, das aufs ganze Jahr zu verteilen und achte stark auf mögliche Schnäppchen.“

Dann kommt Silvester – ein Tag, an dem sie auch etwas feiern möchte... Und im Januar sind die Versicherungen fällig. Lebensmittel holt sie regelmäßig auch von der Tafel: „Aber die Großen brauchen auch mal Fleisch. Da kann ich nicht immer mit Suppe kommen.“ Die Pfandflaschen werden lange gesammelt, um sie dann zum Monatsende, wenn’s besonders knapp ist, zu Geld zu machen.

Das größte Problem ist derzeit, dass die Waschmaschine ihren Geist aufgegeben hat. Und die Matratzen sollen auch dieses Jahr erneuert werden. Regelmäßig legt sie dafür 10 oder 20 Euro zurück, doch die müssen oft für andere Dinge angeknabbert werden. Ohne die Unterstützung durch die Familienhilfe der Caritas wüsste sie oft nicht weiter.


Sie ist deshalb dankbar für die Unterstützung durch die Leserinnen und Leser der „Nordwest-Zeitung“. Zu ihnen gehören auch die Landfrauen Brake-Hammelwarden. Seit Jahren backen sie Krullkuchen und anderes Weihnachtsgebäck, das sie dann in der Adventszeit auf dem Schneeflöckchenmarkt in Brake verkaufen. 1100 Euro haben sie im vergangenen Dezember eingenommen. Geld, das Cent für Cent dringend gebraucht wird, um Not zu lindern. Jede Spende geht deshalb ohne jeden Abzug an Kinder in bedürftigen Familien im Oldenburger Land.

Jürgen Westerhoff